Mal sind sie kunterbunt, mal schlicht, mal mächtig und mal zierlich: Dutzende Tortenillustrationen, die diese Woche auf der Social-Media-Plattform Instagram auftauchten. Eins aber haben die Tortenbilder gemeinsam: Sie befürworten die «Ehe für alle».
Unter dem Hashtag #tortefüralle2021 wollen Cartoonisten und Illustratorinnen auf die Vorlage zur «Ehe für alle» aufmerksam machen, über die am 26. September abgestimmt wird – und sich für die Annahme einsetzen.
«Ein Ja zur Ehe für alle ist sehr, sehr wichtig», sagt Cartoonist Lawrence Grimm (43), der die Tortenaktion gemeinsam mit anderen Schweizer Kunstschaffenden lanciert hat und hofft, dass sich ihr noch viele kreative Köpfe mit eigenen Tortenkreationen anschliessen. Bei der Abstimmung gehe es nicht nur um die Ehe, sondern um gleiche Rechte für alle, sagt Grimm. Heute sei für gleichgeschlechtliche Paare nur die eingetragene Partnerschaft eine Option. Mit der sind aber – im Vergleich zur Ehe – weniger Rechte verbunden, etwa in den Bereichen Einbürgerung, Vermögensrecht, Adoption, Fortpflanzungsmedizin oder im Todesfall.
Umso wichtiger erscheint Grimm das Engagement der hiesigen Kunstszene. Kunst sei zwar im Wahlkampf nicht immer passend. Aber für diese Abstimmung könne sie durch die Torten eine schöne Emotionalität erzeugen. «Da es momentan keine Ehe für alle gibt, gibt es genau genommen auch keine offizielle Hochzeitstorte für alle», sagt der Cartoonist. «Es geht uns also auch darum, zu zeigen, wie es in Zukunft sein könnte.» Grimms persönlicher Beitrag ist eine Seemanns-Hochzeitstorte. «Irgendwann in meinem Leben möchte ich – als schwuler Mann – mit einer solchen Torte und allem Drum und Dran heiraten», sagt er.