Was ist Dirty Talk?
Eine Weile lang stand «Dirty Talk» ganz oben auf der Liste von Dingen, die Paare als nächstes kleines Abenteuer in ihre Sexualität integrieren wollten. Entsprechend haben sich früher viele Leser gemeldet, weil sie unsicher waren, wie Dirty Talk überhaupt geht. Mittlerweile ist es zu diesem Thema in der Beratung eher ruhig, vielleicht dafür in den Schweizer Betten lauter geworden?
Ältere Semester wenden jetzt vielleicht ein, dass der heutige sexualisierte Umgangston an sich schon als Dirty Talk zählen müsste, bei all den «Schlampen» und «Geils», die da vorkommen. Diese «Verrohung» der Sprache ist aber ein altbekanntes Phänomen, und sie wird von Generation zu Generation betrauert. Mit lustvollem Dirty Talk hat sie ohnehin nicht viel gemein.
Welches Effekt hat «Dirty Talk»?
Ein erotisches Gespräch kann einen grossartigen Effekt auf die Sexualität haben. Immer vorausgesetzt, die Beteiligten sprechen auch die gleiche Sprache und finden den richtigen Ton. Über Lust, Liebe und geheime Wünsche und Pläne zu sprechen, gibt Sexualität nämlich eine herrliche zusätzliche Dimension.
Kann man lernen, erotisch zu sprechen?
Dann fehlt hier eigentlich nur noch eine Anleitung für Dirty Talk: Als Erstes muss ein Paar ein gemeinsames Vokabular finden: Welche Begriffe sind erlaubt? Welche zu derb? Dann muss man mit der Präsentation spielen: Flüsternd und verschwörerisch gesprochen, kann auch sehr Explizites in den Bann ziehen. Und mit dem richtigen Unterton kann ein banales «Jetzt» erotische Sprengkraft haben. Zu guter Letzt kann man mit dem Rahmen spielen, in dem Dirty Talk passiert. Mal macht gerade ein unpassender Rahmen den Kick aus, mal baut man lieber auf einer bereits erotisch aufgeladenen Stimmung auf.
In jedem Fall aber gilt: Übung macht den Meister, und Experimentierfreude ist Gold wert.