Neue Studie zeigt
Schweizer suchen die Liebe vermehrt im Ausland

Immer mehr Schweizer verlieben sich auch ausserhalb ihres Heimatlands und zeigen so eine steigende Flexibilität bei der Partnerwahl. Doch gerade in Zeiten einer Pandemie stellt sich die Frage: Kann die Liebe grenzenlos sein?
Publiziert: 15.10.2020 um 09:37 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2020 um 08:37 Uhr
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Schweizer werden immer offener gegenüber Fernbeziehungen.
Foto: Getty Images/Westend61

Seit 2011 lässt sich in der gesamten Schweiz ein Trend beobachten: Die geografische Entfernung des Partners spielt eine immer geringere Rolle. Dies hat eine aktuelle Vergleichsstudie herausgefunden und genauer untersucht.

Während im Jahre 2011 noch 12,4 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer ihren Partner in unmittelbarer Nähe (weniger als zehn Kilometer) wissen wollten, sind es inzwischen nur noch 6,7 Prozent.

Der Flirt mit dem Nachbarn

Was vor einigen Jahren noch die Liebschaft mit dem direkten Nachbarn im Nebenhaus war, ist inzwischen die Liebesbekanntschaft im Nachbarland. Am meisten Zustimmung gab es bei den Schweizern bezüglich der Partnerwahl bei einem Radius von über 40 Kilometern. Besonders die Ostschweizer sind hier offener geworden. Während 2011 ein Radius von mehr als 40 Kilometer Umkreis für 47,8 Prozent noch die absolute Schmerzgrenze für eine Beziehung war, trifft dies nun nur noch auf 21,2 Prozent der Befragten zu.

Und auch Beziehungen ins Ausland nehmen vermehrt zu. Zentralschweizer sind hier besonders offen für eine Beziehung ins benachbarte Ausland. Seit 2011 stieg deren Bereitschaft von 4,3 auf 9,1 Prozent. Lediglich in der Ostschweiz lässt sich ein beachtlicher Abwärtstrend von 23,5 auf 11,8 Prozent verzeichnen.

Männer eher bereit für eine Fernbeziehung als Frauen

In Hinblick auf den Geschlechtervergleich ergab die Studie, dass Männer eher bereit zu einer grossen geografischen Distanz zur Liebsten sind als Frauen. Die prozentualen Unterschiede sind zwar nicht gross, aber eindeutig. 2011 gaben noch 9,8 Prozent der Männer an, auch für eine Fernbeziehung bereit zu sein. Im Vergleich dazu standen die Frauen bei 7,8 Prozent.

Und wie sieht das Ganze heute aus? Bei den Männern ist der Prozentsatz – wenn auch nur schwach – auf 10,4 Prozent gestiegen, Frauen stehen inzwischen bei 9,4 Prozent. Ein klarer Anstieg also – und doch ist der Unterschied nicht verwunderlich. Frauen sind häufig eher auf der Suche nach Geborgenheit, wohingegen Männer einen höheren Drang nach Freiheit und Ungebundenheit haben.

Liebe in Zeiten der Pandemie

Trotz der steigenden Offenheit der Schweizer gegenüber Fernbeziehungen, wurden diese in den letzten Monaten erheblich erschwert. Es stellt sich die Frage, ob der aktuelle Trend zukünftig nun rückläufig wird. Dies ist eher unwahrscheinlich, denn obwohl die Grenzen lange Zeit geschlossen waren, erlebte die digitale Liebessuche einen erheblichen Zulauf.

Online-Singleportale und Dating-Apps boomten und es lässt sich nicht ausschliessen, dass dies auch die Toleranz von Paaren bei der Entfernung zueinander weiter steigen lässt. Ganz nach dem Zitat: «Entfernung trennt zwei Menschen, aber niemals zwei Herzen.»

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