Ungesundes Vergnügen
Langes Sonnenbaden ist gefährlich

Aktuell herrschen in der Schweiz sommerliche Temperaturen und es gibt viel Sonnenschein. Dabei sollte allerdings die Gefahr eines Sonnenbrandes nicht unterschätzt werden, zumal die Sonne schon hoch am Himmel steht. Denn ein Sonnenbad schadet der Haut - selbst dann, wenn man zuvor Sonnencreme aufgetragen hat.
Publiziert: 20.04.2018 um 10:08 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:18 Uhr
So «sünnelet» die Schweiz: Neun Badegäste am Zürcher Mythenquai.
Foto: Keystone

Die Sonne kümmert sich nicht um Temperaturen. Je höher sie am Himmel steht, desto stärker die UV-Strahlung. Verantwortlich für den Sonnenbrand ist die energiereiche Ultraviolett-Strahlung. Bei einem UV-Index 6 oder 7 spricht man von einer hohen Strahlungsstärke, und ein UV-Index zwischen 8 und 10 ergibt eine sehr hohe Strahlungsstärke. Theoretisch ist damit das Sonnenbrand-Risiko nicht Mitte Juli am grössten.

Der UV-Index ist heute, gemäss Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), bei 5 in den meisten Gebieten, auf 2000 - 3000 Metern über Meereshöhe muss generell mit einem Index 8 und 9 gerechnet werden, also einer sehr hohen Strahlungsintensität. Deshalb sollte die Gefahr eines Sonnenbrandes nicht unterschätzt werden.

Warum ist Sonnenbrand gefährlich?

UVA-Strahlen können eine Sonnenallergie auslösen und lassen die Haut altern. Beide Ultraviolettstrahlungen erhöhen zudem das Hautkrebsrisiko. Es gibt keine «gesunde Bräune», nach ein paar Minuten gehören wir unter den Sonnenschirm. Gegen Hautkrebs hilft nur viel Sorgfalt beim Schutz. Einen Sonnenbrand kann man sich im Frühling  holen (weil man nicht vorgebräunt ist), im Sommer (weil man lange in der Badi liegt), im Herbst (weil es in den Ferien schön ist) oder im Winter (weil die Einstrahlung beim Skifahren hoch ist). Wichtig bleibt, dass man sich der Gefahren bewusst ist. Jeder einzelne Sonnenbrand führt auf dem persönlichen «UV-Konto» zu einem Malus. Die «Negativzinsen» sind: Hautalterung, Falten, im schlechtesten Fall Hautkrebs.

Fünf Tipps gegen Sonnenbrand

  1. Auch im Schatten eincremen. Wer denkt, unter dem Sonnenschirm sicher zu sein, täuscht sich. Denn auch hier kommen immer noch 50 Prozent aller UV-Strahlen durch. Sonnenschutz ist also trotzdem nötig!
     
  2. Nie mit Sonnencreme sparen. Hier dürfen Sie mal richtig dick auftragen. Für den ganzen Körper sind zwischen 30 bis 50 Gramm notwendig. Eine 200-Gramm-Tube sollte also nach sechsmal eincremen leer sein.
     
  3. Teuer ist nicht immer besser. Teure Produkte enthalten oft Zusatzstoffe wie Parfum – aber die können Allergien auslösen. Es gibt auch viele preiswerte Produkte, die gut sind.
     
  4. Zwölf Monate hält eine offene Sonnencreme-Tube. Wenn sie nicht den ganzen Sommer an der prallen Sonne lag und danach kühl gelagert wurde, kann sie bis zu zwölf Monate benutzt werden. Sonst ab in den Müll!
     
  5. Was gegen Sonnenbrand hilft: sofort aus der Sonne und mit kaltem Wasser und kühlenden Produkten pflegen. Bei Blasenbildung unbedingt einen Arzt aufsuchen, um häss­licher Narbenbildung vor­zubeugen.
Wir brauchen viel Sonnencreme – aber setzen sie falsch ein

Ausgerechnet im Sonnencreme-Land Schweiz ist die Hautkrebsrate eine der höchsten weltweit. Problem: Der Schutz wird falsch angewendet. Oder zu wenig.

Hier weiter lesen

KEY

Ausgerechnet im Sonnencreme-Land Schweiz ist die Hautkrebsrate eine der höchsten weltweit. Problem: Der Schutz wird falsch angewendet. Oder zu wenig.

Hier weiter lesen

Ein Plättchen, das UV-Strahlen misst

Vielleicht gibt es im Kampf gegen die knallrote Haut bald Hilfe aus der Wissenschaft. An der University of Southern ­California in Los Angeles wurde ein Sensor entwickelt, der vor zu viel ­UV-Strahlung warnt. Das durchsichtige Plättchen kann man sich auf die Haut legen, wenn man sich sonnt. Nach Ablauf der kritischen Zeit färbt es sich orange. Als Warnung: Jetzt mit «Sünnele» aufhören. «Ein sichtbares Zeichen also, dass man sich dem UV-Licht ausgesetzt hat», erklärt die chemische Ingenieurin Andrea ­Armani aus dem Forscher-Team.

Sonnencreme hilft

Bis das Plättchen im Handel erhältlich ist, hilft weiterhin nur Sonnencreme, im Zweifelsfall lieber mit einem hohen Faktor. Wobei viele Experten sogar gänzlich vor längerem Brutzeln in der Sommersonne warnen. Thomas Stavermann vom deutschen Dermatologen-Berufsverband gegenüber der Agentur dpa: «Die Haut bei uns Europäern hat nur eine Eigenschutzzeit von etwa zehn Minuten.» Botschaft: Ohne Schutz schädigen wir die Haut nach Ablauf dieser Zeit. Eine «gesunde Bräune» gibt es nicht, Sonnenbaden ist für uns prinzipiell ungesund. Nicht einmal der Sprung ins Wasser hilft: Dessen Oberfläche verstärkt die Strahlen, der Effekt ist nur kühlend und damit oberflächlich.

Wie geht Sonnenschutz richtig?

Sogar eine Wolkendecke blockt die UV-Strahlung im Sommer nur zu einem Drittel. Eincremen ist Pflicht. Wie, wann und womit? Dermatologen geben Auskunft.

Hier weiter lesen

Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite. So geniessen Zürcher (hier im Jahr 2011) den verfrühten Sommer im Arboretum.
Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite.

Sogar eine Wolkendecke blockt die UV-Strahlung im Sommer nur zu einem Drittel. Eincremen ist Pflicht. Wie, wann und womit? Dermatologen geben Auskunft.

Hier weiter lesen

Die Sonne ist eine Vitamin-D-Tankstelle. Das ist der gesunde Effekt beim «Sünnele». Ist er den Preis wert? 

Das müssen Sie über Vitamin-D-Mangel wissen

Im Winter leiden viele unter Vitamin-D-Mangel. Kein Wunder, nimmt der Mensch das wichtige Vitamin grösstenteils über die Sonnenstrahlen auf.

Hier weiter lesen

Omega 3 in Kapseln
Vitamin-D gibt es auch als Pille.
Getty Images

Im Winter leiden viele unter Vitamin-D-Mangel. Kein Wunder, nimmt der Mensch das wichtige Vitamin grösstenteils über die Sonnenstrahlen auf.

Hier weiter lesen

Wie erkennt man Vitamin D Mangel?

Vitamin D spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Gebildet wird es zu rund 90 Prozent in der Haut - jedoch nur unter Einfluss der UV-Strahlung der Sonne. Es ist an einer Vielzahl von Regulierungsvorgängen in den menschlichen Körperzellen beteiligt. Ein Mangel an Vitamin-D erhöht folglich das Krankheitsrisiko erheblich. Symptome für einen solchen Mangel können sein:

  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Muskelschwäche und -krämpfe
  • Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Skelettschmerzen
  • Knochenverbiegungen
  • Herzrhytmusstörungen
  • usw.

Oft sind die ersten Anzeichen auf einen Vitamin-D-Mangel Heisshunger auf Süsses, allgemeines Unwohlsein oder depressive Verstimmungen. Aber auch mangelnde Konzentration, Nervosität oder Gereiztheit können Symptome sein.

Vitamin D spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Gebildet wird es zu rund 90 Prozent in der Haut - jedoch nur unter Einfluss der UV-Strahlung der Sonne. Es ist an einer Vielzahl von Regulierungsvorgängen in den menschlichen Körperzellen beteiligt. Ein Mangel an Vitamin-D erhöht folglich das Krankheitsrisiko erheblich. Symptome für einen solchen Mangel können sein:

  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Muskelschwäche und -krämpfe
  • Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Appetitlosigkeit
  • Skelettschmerzen
  • Knochenverbiegungen
  • Herzrhytmusstörungen
  • usw.

Oft sind die ersten Anzeichen auf einen Vitamin-D-Mangel Heisshunger auf Süsses, allgemeines Unwohlsein oder depressive Verstimmungen. Aber auch mangelnde Konzentration, Nervosität oder Gereiztheit können Symptome sein.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?