Laut Schweizer Studie
LSD wirkt gegen Depression – durch Entspannung

Das Gefühl der Entspannung ist bei der Behandlung von Depressionen mit den Drogen LSD und Psilocybin ausschlaggebend. Der Trip selbst spiele dabei eine geringere Rolle, teilte die Universität Freiburg am Mittwoch mit.
Publiziert: 29.01.2025 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2025 um 16:36 Uhr
LSD und Psilocybin reduzieren Depressionssymptome schnell und signifikant.
Foto: IMAGO/peopleimages.com
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Seit 2014 ermöglicht ein spezielles medizinisches Programm in der Schweiz den Einsatz von LSD und Psilocybin bei therapieresistenten psychischen Erkrankungen. Für eine Studie, die in der Fachzeitschrift «Journal of Psychopharmacology» veröffentlicht wurde, untersuchten Forschende der Universität Freiburg (Unifr) nun, wie diese Therapien wirken.

Die Studie zeigt, dass eine solche psychedelisch-assistierte Therapie zu einer schnellen und signifikanten Reduktion der Depressionssymptome führen kann. Mystische Erfahrungen nach der Einnahme der Drogen hatten der Studie zufolge aber keinen direkten Einfluss auf den Therapieerfolg, vielmehr war ein Gefühl der Entspanntheit für den Erfolg ausschlaggebend.

LSD wird in der Schweiz nicht nur an Partys eingenommen, sondern auch in Therapien gegen Depressionen eingesetzt. (Archivbild)
Foto: Severin Bigler

Zudem wurde die Therapie von den Patientinnen und Patienten gut vertragen. Sie berichteten lediglich von milden, vorübergehenden Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit.

Diese Ergebnisse seien ermutigend, so die Universität Freiburg. Für die Studie analysierten die Forschenden die Erfahrungen von 28 Patientinnen und Patienten mit schweren Depressionen, die im Rahmen des medizinischen Programms mit Drogen behandelt wurden. Die Erfahrungen dieser Studienteilnehmenden verglichen sie mit jenen einer Kontrollgruppe aus 28 Studienteilnehmenden.

Die Ergebnisse der Studie liefern zudem wertvolle Hinweise darauf, wie psychedelische Therapien optimiert werden können. Besonders die Förderung von gezielten Entspannungstechniken, etwa Atemübungen oder Meditation, könnte ein zentraler Bestandteil künftiger Behandlungsprotokolle werden, so die Unifr.

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