Alle 16 Minuten erkrankt ein Mensch in der Schweiz an Demenz. Insgesamt sind hierzulande über 150'000 Personen betroffen. Fünf Prozent aller Betroffenen sind jünger als 65 Jahre – Tendenz steigend. Forscher einer Studie der University of Exeter und der Universität Maastricht kamen zu dem Ergebnis, dass nicht nur die Genetik eine Rolle spielt.
Für die Studie wurden Daten von 350'000 Demenzkranken in Grossbritannien unter 65 analysiert, um herauszufinden, was ausschlaggebend für die Erkrankung in frühen Jahren sein kann.
Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift «JAMA Neurology» erschienen sind, deuten darauf hin, dass Umwelt und der allgemeine Lebensstil entscheidende Faktoren sind. Alkoholmissbrauch, Vitamin-D-Mangel und Isolation können dazu führen, dass eine Person Alzheimer oder eine andere Demenz-Krankheit bekommt.
Depressionen und Alkohol erhöhen Risiko
Der grösste Risikofaktor ist orthostatische Hypotonie, also Blutdruck-Abfall beim Aufstehen. Diese wird oft durch Herz-Kreislauf-Störungen ausgelöst. Betroffene haben einen unregelmässigen Blutdruck und leiden an Symptomen, die sich bessern, wenn die Person sich hinlegt.
«Neben körperlichen Faktoren spielt auch die psychische Gesundheit eine wichtige Rolle, darunter die Vermeidung von chronischem Stress, Einsamkeit und Depressionen», erklärt Sebastian Köhler, Professor für Neuro-Epidemiologie und einer der Autoren. Dazu gehört auch ein überhöhter Alkoholkonsum.
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orthostatische (lageabhängige) Hypotonie
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Depression
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Zu hoher Alkoholkonsum
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Schlaganfall
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genetische Risikofaktoren
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soziale Benachteiligung
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Diabetes
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Herzerkrankung
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Vitamin-D-Mangel
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Schwerhörigkeit
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Hohe Werte an C-reaktiven Proteinen
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soziale Isolation
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orthostatische (lageabhängige) Hypotonie
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Depression
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Zu hoher Alkoholkonsum
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Schlaganfall
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genetische Risikofaktoren
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soziale Benachteiligung
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Diabetes
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Herzerkrankung
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Vitamin-D-Mangel
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Schwerhörigkeit
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Hohe Werte an C-reaktiven Proteinen
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soziale Isolation
Danach kommen Schlaganfälle und erst an vierter Stelle der häufigsten Risikofaktoren in jungen Jahren die Genetik. Auch soziale Benachteiligung spielt eine Rolle für die Krankheitsentwicklung. Es folgen Diabetes, Herzkrankheiten – und ein Vitamin-D-Mangel. Zuletzt können auch Schwerhörigkeit, hohe Werte an C-reaktivem Proteinen (die als Reaktion auf Entzündungen oder Tumore gebildet werden) und soziale Isolation Demenz bei unter 65-Jährigen auslösen.
Keine Heilung – aber Verlangsamung
Laut der Studie kann man Demenz aber auch entgegenwirken. Zu den Faktoren, die der Erkrankung vorbeugen, gehören mentale Fitness und Bildung, moderater Alkoholkonsum sowie Griffstärke. Denn ein langsamer Gang und ein schwacher Händedruck sind Faktoren, die Demenz begünstigen.
Typische Symptome für Demenz-Erkrankungen sind emotionale Verflachung und Antriebslosigkeit. Ausserdem fehlen Betroffenen die Worte, es treten Gedächtnislücken auf, und die Reaktionsfähigkeit nimmt ab.
Die Studie bringt einen Funken Hoffnung für eine Krankheit, die nicht geheilt werden kann. Denn Menschen, die unter 65 an Demenz erkranken, werden mitten aus dem Leben gerissen. Viele haben einen Beruf und Kinder. (jwg)
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