Auf einen Blick
- Bildschirmzeit erhöht das Risiko von Kurzsichtigkeit erheblich
- Vorschulkinder sind am stärksten von erhöhter Bildschirmzeit betroffen
- Myopie-Häufigkeit steigt bei vier Stunden Bildschirmzeit um 97 Prozent
Die Augenspezialistin Ahnul Ha von der Jeju Universitätsklinik in Südkorea und ihre Co-Autorinnen und Autoren haben die Ergebnisse vor wenigen Tagen in der Fachzeitschrift «Ophtamology» der Amerikanischen Ärztegesellschaft (AMA) veröffentlicht. Die Resultate beruhen auf einer Analyse von 45 entsprechenden wissenschaftlichen Studien mit 335'524 Probandinnen und Probanden.
Während eine Stunde Bildschirmzeit pro Tag kaum einen Effekt zeigte, stieg die Häufigkeit von Myopie, wie Kurzsichtigkeit in der Fachsprache heisst, bei einer Bildschirmzeit von vier Stunden am Tag um bis zu 97 Prozent an, verdoppelte sich also. Erst danach kam es zu einer Abflachung der Dosis-Wirkungsbeziehung. Jeweils eine Stunde mehr vor einem Bildschirm führte auch zu einer um 54 Prozent schnelleren Entwicklung einer Kurzsichtigkeit.
Kinder am stärksten gefährdet
Am stärksten wirkt sich die Bildschirmzeit bei Vorschulkindern aus. Bei der Altersgruppe der Zwei- bis Siebenjährigen erhöhte sich die Myopie-Häufigkeit mit einer Stunde mehr vor mit Bildschirm versehenen elektronischen Geräten um 42 Prozent, um danach (acht bis 18 Jahre) um zwölf Prozent und im Alter darüber um 16 Prozent zu wachsen.
Besonders das Auftreten von Kurzsichtigkeit fördernd ist dabei offenbar die Verwendung mehrerer elektronischer Geräte. Die Wahrscheinlichkeit, Kurzsichtigkeit zu entwickeln, war der Studie zufolge um 28 Prozent höher, wenn mehrere Geräte in Kombination genutzt wurden.