Oft müde und gereizt?
Es kann sein, dass du unter Vitamin-D-Mangel leidest

Im Winter leiden viele unter Vitamin-D-Mangel. Kein Wunder, nimmt der Mensch doch das wichtige Vitamin grösstenteils über die Sonnenstrahlen auf. Ein Mangel an Vitamin D kann jedoch gefährlich werden.
Publiziert: 30.01.2023 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.01.2023 um 16:45 Uhr
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Gerade im Winter bekommt der Körper zu wenig Vitamin D.
Werner Vontobel

Für uns Menschen ist Vitamin D enorm wichtig. Die meisten Krankheiten, von Erkältung über Osteoporose, Herzkrankheiten bis hin zu Krebs gehen mit einem Mangel am Sonnenvitamin einher.

Vitamin D übernimmt eine wichtige Rolle im Knochenbau und bei der Zahnentwicklung. Es verbessert die Kalziumaufnahme aus dem Darm, erhöht die Mineralisierung der Knochen und ist essenziell für den Knochenstoffwechsel.

Warum ist Vitamin D so wichtig?

Wir müssen aus dem Winterschlaf geweckt werden! Diese These stammt nicht etwa von einem Mediziner, sondern von einem Evolutionsbiologen – von Jeff T. Bowles. Manchmal muss man eben etwas weiter ausholen, um gewisse Beobachtungen richtig einzuordnen. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass fast alle Krankheiten dieser Welt schon mal in zumindest einer ernsthaften Studie mit einem Mangel an Vitamin D in Verbindung gebracht worden sind. Oder dass rund 80 Prozent aller Kranken einen tiefen Vitamin-D-Spiegel aufweisen.

Holen wir also aus: Vor rund 4,5 Milliarden Jahren kollidierte die Erde mit dem Planeten Theia. Als Folge entstand nicht nur der Mond, sondern es entstanden – weil sich der Drehwinkel zur Sonne verschob – auch die Jahreszeiten. Damit war klar: Alle Lebewesen, die auf dieser Erde überleben wollten, mussten die Fähigkeit entwickeln, Dunkelheit, Kälte und Dürre zu überstehen. Damit sind wir beim Vitamin – oder vielmehr beim Signalhormon D.

Hilft Vitamin D wirklich gegen Corona?

Helfen Mikronährstoffe, insbesondere Vitamin D, gegen Corona? Die Gesellschaft für Ernährung sagt ja, die Corona-Taskforce hält das für Unsinn. Wer hat die besseren Argumente? Wirtschaftsexperte Werner Vontobel macht eine Auslegung.

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Verschwendung oder magere Zeiten

Dieses Hormon wird bei allen Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen, durch die UVB-Strahlen der Sonne gebildet. Ist genügend davon da, weiss das Lebewesen, dass es mit Energie verschwenderisch umgehen kann. Bahn frei für Wachstum, Fortpflanzung, Nahrung sammeln, Wunden heilen usw.

Ein sinkender Vitamin-D-Spiegel hingegen sagt dem Organismus, dass er sich auf magere Zeiten einrichten und mit den Kräften sparsam umgehen oder gar in einen Winterschlaf fallen muss.

Wie sich Säugetiere auf den Winterschlaf vorbereiten, ist gut erforscht: Der Appetit nimmt zu, der Tatendrang ab, Gewicht wird angesetzt, der Blutzuckerspiegel steigt, damit das Blut auch bei tiefen Temperaturen flüssig bleibt. Auch nötige Reparaturen werden auf später verschoben. Überleben ist wichtiger.

Fresslust und Sucht nach Süssem

Zurück in die Moderne: Mit dem Beginn des Industriezeitalters zogen viele Menschen vom Land in die Städte und unter einen verrussten Himmel. Es dauerte nicht lange, bis die Knochenkrankheit Rachitis zur Volksplage wurde. Erst viel später entdeckte man, dass UVB-Strahlen und Vitamin D bei der Einlagerung von Kalk in die Knochen eine wichtige Rolle spielen. Heute ist Rachitis kein Thema mehr. Dafür plagt uns umso intensiver das «metabolische Syndrom» – Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkte. Dieses Krankheitsbild gleicht verdächtig dem Zustand, in den sich Säugetiere bei der Vorbereitung auf den Winterschlaf begeben: Fresslust, Sucht nach Süssem, Übergewicht. Und es ist wohl kein Zufall, dass fast alle Symptome des metabolischen Syndroms in aller Regel mit einem tiefen Vitamin-D-Spiegel verbunden sind.

Diese Beobachtungen und die der Lektüre von Tausenden Vitamin-D-Studien inspirierten Bowles zu einer kühnen These: Wir sind nicht krank, wir befinden uns bloss in einem künstlichen Winterschlaf – aus dem wir uns mit hohen Dosen Vitamin D aufwecken müssen.

Gedacht, getan. Bowles startete einen Selbstversuch: Tagesdosen von anfänglich 4000 und später von 40'000 bis 100'000 internationalen Einheiten (i. U.) Vitamin D3 (plus 4 bis 10 Milligramm Vitamin K2) sollten seinen Körper dazu bringen, die während Jahrzehnten auf Eis gelegten Reparaturarbeiten endlich nachzuholen.

Und so geschah es: Die rheumatischen Beschwerden verschwanden schon nach ein paar Wochen mit 4000 i. U. täglich. Nach einem weiteren halben Jahr mit den Megadosen waren Asthma, ein hartnäckiger Fussnagelpilz, lotternde Fussgelenke, eine Zyste im Gesicht, ein Knochensporn am Ellbogen, ein Ganglion am Handgelenk und Arthritis am Rücken verschwunden. Erkältungen dauern heute höchstens noch einen Tag und nebenbei ging auch noch das Gewicht von 85 auf 75 Kilo zurück.

Natürlich beweisen Einzelfälle nichts. Aber Jeff Bowles steht nicht allein da. Auch viele Ärzte und Professoren empfehlen hoch dosiertes Vitamin D. Aber keiner hat die Geschichte dieses Super-Hormons so schön erzählt wie er.

Auf die Lebensmittel achten

Da wir Vitamin D zu 90 Prozent über die Sonne aufnehmen, leiden viele unter einem Vitamin-D-Mangel. Die ersten Symptome sind meist schlechte Stimmung, Nervosität, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Wer unter Vitamin-D-Mangel leidet, hat meist auch mehrere weisse Flecken im Innern des Fingernagels.

Es gibt einige Lebensmittel, in denen das Sonnenvitamin enthalten ist: Milch, Eier und Pilze beispielsweise. Doch um an die tägliche Dosis von Vitamin D zu kommen, müssten wir mindestens acht Eier essen. In fetthaltigem Fisch wie Hering oder Lachs ist die Dosis hoch genug.

Was kann man gegen Vitamin-D-Mangel tun?

Wir wissen, dass Vitamin D wichtig ist. Dieses wird durch Einstrahlung der  Sonne auf die Haut gebildet. Doch von Oktober bis März ist die Sonne in unseren Breitengraden zu schwach. Viele Krankheiten, von Erkältung bis hin zu Krebs gehen mit einem Mangel an Vitamin D einher. Dabei ist schon im Sommer etwa die Hälfte der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt – und zwar auch dann, wenn man 30 Nanogramm pro Milli­liter Blut als ausreichend erachtet.

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Wir wissen, dass Vitamin D wichtig ist. Dieses wird durch Einstrahlung der  Sonne auf die Haut gebildet. Doch von Oktober bis März ist die Sonne in unseren Breitengraden zu schwach. Viele Krankheiten, von Erkältung bis hin zu Krebs gehen mit einem Mangel an Vitamin D einher. Dabei ist schon im Sommer etwa die Hälfte der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt – und zwar auch dann, wenn man 30 Nanogramm pro Milli­liter Blut als ausreichend erachtet.

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Vitaminpräparate

Vitamin-D-Mangel sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Wer darunter leidet, kann Präparate in Form von Kapseln, Tabletten oder Tropfen zu sich nehmen. Allerdings sollte man vorab einen Bluttest machen, um die richtige Dosierung festzulegen.

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