Lange war es kalt und grau. Jetzt, wo die wärmende Sonne wieder zurück ist, legt man sich gern an die frische Luft. Braun werden und den Vitamin-D-Speicher wieder auffüllen – das tut nach dem Winter gut.
Doch wer glaubt, dass die Sonne im Frühling noch gar nicht so stark und ein Sonnenschutz überflüssig ist, der irrt. Warum erklärt Reinhard Dummer, Klinikdirektor i. V. der Dermatologischen Klinik des Universitätsspitals Zürich und Leiter des Hautkrebszentrums. «Es geht schnell, bis man sich im Frühling einen Sonnenbrand einfängt», warnt der Experte im Gespräch mit Blick.
UV-Index gibt Auskunft
Die Sonneneinstrahlung im Frühling ist beachtlich. «Insbesondere über die Mittagszeit kann sie sehr hoch sein, zum Beispiel in den Bergen oder am Wasser», so Dummer.
Wer gut vorbereitet sein will, sollte laut dem Dermatologen einen Blick auf die UV-Belastung im Wetterbericht werfen. «Der UV-Index gibt Auskunft über die Strahlungsintensität, die von eins (sehr geringe Strahlung) bis elf (extreme Strahlung) reicht.»
Auch UVA-Strahlung ist gefährlich
Die UV-Strahlung im März und Anfang April läge bei zwei oder drei. «Das heisst, sie ist niedrig. In diesem Fall ist es nicht notwendig, sich mit einem sehr hohen Sonnenschutzfaktor zu schützen», weiss Dummer.
Doch im Mai könne die UV-Strahlung auf fünf oder gar sechs bis sieben ansteigen. Dann sei ein guter Schutz erforderlich.
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«Aber auch bei weniger hohem UV-Index ist eine intensive UVA-Strahlung vorhanden.» Diese könne sowohl zu Allergien als auch zu anderen Lichtschäden wie Pigmentflecken und zur vorzeitigen Hautalterung führen.
Wie hoch sollte der Sonnenschutz im Frühling sein?
Auf die Frage, mit welchen Produkten man sich jetzt am besten schütze, antwortet Dummer: «Wir empfehlen auf jeden Fall ein starkes bis sehr starkes Lichtschutzmittel, mindestens Lichtschutzfaktor 30 mit einem modernen UVA-Filtersystem.»
Das Lichtschutzmittel sei dabei eine Ergänzung zu Kleidung, Hemd und Hose. Auch eine Sonnenbrille sollte man auf keinen Fall vergessen. Wer seine Haut schützen will, der sollte direkte Sonneneinstrahlung über die Mittagspause meiden, wie der Experte sagt. «Ideale Zeiten für eine Betätigung im Freien zum Beispiel beim Sport sind die frühen Morgenstunden und der spätere Nachmittag.»
Insbesondere bei Personen, die für gewöhnlich viel in Räumen arbeiten und kaum ins Freie kommen, seien bei einer hohen Exposition häufig sonnenallergische Reaktionen zu beobachten. «Diesen kann durch starke Lichtschutzmittel vorgebeugt werden.»
Im Schatten ist man nicht hundertprozentig sicher
Wer glaubt, im Schatten vor der Sonneneinstrahlung sicher zu sein, wird eines Besseren belehrt. «Es ist möglich, sich im Schatten einen Sonnenbrand zu holen», so der Dermatologe. Der Schatten von Bäumen sei im Frühling teilweise nur sehr schwach ausgeprägt, wobei bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung durch das Blätterdach dringen.
Ist es dann also doch passiert und hat man sich einen Sonnenbrand geholt, hat Dummer ein paar Tipps zur Linderung. Als Erstes solle man unbedingt raus aus der Sonne und die verbrannte Stelle kühlen. «Schwarztee-Umschläge können helfen. Aber auch After-Sun-Gels lindern. Bei starken Schmerzen darf man, wenn keine Allergie vorliegt, ein Schmerzmittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure nehmen.»
Wer sich einen Sonnenbrand einfängt, muss die verbrannte Haut gut behandeln. Blick erklärt, wie das mit Hausmitteln geht und ab wann man einen Arzt aufsuchen sollte.
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