Der Winter naht – und wir drehen die Heizungen auf. Die Folge für unsere Haut: Sie trocknet aus. Besonders die Lippen leiden und werden spröde. Dr. Alexandra Ogilvie (49), Fachärztin für Dermatologie, erklärt, warum das so ist und worauf beim Kauf von Lippenpflege geachtet werden muss.
Wieso sind unsere Lippen in der kalten Jahreszeit trockener als im Sommer?
Die Lippen sind durch die nicht oder dünner vorhandene Hornschicht empfindlicher gegen austrocknende Verhältnisse. Die Effekte klimatischer Stressfaktoren, wie die kalte Luft draussen und die warme Heizungsluft drinnen, zeigen sich darum vor allem an den Lippen, wo die Hautbarriere sehr empfindlich ist. Ausserdem trinken wir im Winter automatisch weniger, obwohl die Haut genauso viel Feuchtigkeit bräuchte.
Worauf muss beim Kauf von Lippenpflege-Produkten geachtet werden?
Wichtig ist, dass hochwertige Öle und Fette, aber auf keinen Fall Paraffine oder Mineralöle, enthalten sind. Bestimmte Lipide wie Shea- oder Kakaobutter bauen sich besonders gut in die Schutzschicht der Haut ein.
Stimmt es, dass Lippen eine Sucht nach Pflege entwickeln können?
Das geht nur, wenn man falsche Produkte verwendet. Bei Produkten, die Mineralöle enthalten, ist das so. Sie legen sich wie ein verschliessender Film um die Haut, integrieren sich aber nicht – was langfristig dazu führt, dass die Haut mehr und mehr braucht.
Können Lip Scrubs was?
Absolut! Ich mische mir zu Hause oft aus Honig und Zucker selbst ein Peeling. Wenn die Lippenhaut ganz spröde und aufgesprungen ist, dann kann man so Hautschüppchen wegschaben. Zu oft sollte man das jedoch nicht machen. Sonst ist die Belastung für die Lippen zu hoch und das würde dann das Eindringen von pflegenden Stoffen verhindern.