Verkannte Heilmittel
So gesund sind Bitterstoffe

Bittere Lebensmittel schmecken vielen nicht, dabei sind sie oft sehr gesund. Sie regen zum Beispiel die Verdauung an, helfen bei Übersäuerung, wirken entzündungshemmend und reduzieren Heisshunger auf Süsses. So können Bitterstoffe auch das Abnehmen erleichtern.
Publiziert: 15.02.2021 um 09:49 Uhr
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Bittere Obst- oder Gemüsesorten, wie Rosenkohl, Rucola oder Chicorée, sind wegen ihres Geschmacks oft nicht sehr beliebt.
Foto: Getty Images
Sonja Zaleski-Körner

Im Gegensatz zu süssen, sauren oder salzigen Speisen, ist bitter schmeckendes Gemüse und Obst eher unbeliebt. Dazu zählen zum Beispiel Rucola, Chicorée, Rosenkohl, Grapefruits oder Artischocken. Auch der Geschmackssinn des Menschen ist kaum noch an bittere Lebensmittel gewohnt – abgesehen von Kaffee, grünem Tee, dunkler Schokolade oder Bier. Diese Genussmittel sind zwar ebenfalls bitter, werden aber von vielen gerne konsumiert.

Viele Bitterstoffe gelten in geringen Mengen als gesund und kommen in fast allen Pflanzen vor, jedoch wurden sie aus Gemüse- und Obstsorten grösstenteils herausgezüchtet. Diese Stoffe setzen sich chemisch ganz unterschiedlich zusammen, das einzige, was sie alle gemeinsam haben, ist ihr Geschmack.

Auswirkungen von Bitterstoffe auf den Körper

Nicht grundlos sind Bitterstoffe bei einer Vielzahl von Mitteln aus der Pflanzenheilkunde enthalten: Sie sind entweder der Hauptwirkstoff oder finden in Kombination mit ätherischen Ölen oder beispielsweise Scharfstoffen Anwendung. Schon der bittere Geschmack genügt, damit die Bildung von Speichel und Magensaft angeregt wird, was sich positiv auf die Verdauung auswirkt und appetitanregend wirken kann.

Zudem wird durch Bitterstoffe vom Körper das Hormon Gastrin ausgeschüttet, was die natürliche Bewegung von Magen und Darm anregt. Auch die Produktion von Gallen-, sowie Pankreassaft wird durch bittere Lebensmittel in Schwung gebracht, was wichtig für die Verwertung von Nahrung ist. Das soll der Bildung von Gallensteinen vorbeugen können.

Des Weiteren unterstützen Bitterstoffe die Leber bei ihrer Arbeit und helfen, zu entgiften und das Blut zu reinigen. Sie werden gegen Übersäuerung, Völlegefühl und Übelkeit eingesetzt. Auch durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften sowie Antioxidantien tragen sie zur Gesundheit bei und sollen das Immunsystem stärken.

Hilfsmittel beim Abnehmen

Es werden viele Nahrungsergänzungsmittel mit Bitterstoffen aus Kräutern als Tropfen oder Sprays angeboten, die man direkt auf die Zunge gibt. Das soll nicht nur das allgemeine Wohlbefinden verbessern, sondern in konzentrierter Form Heisshunger auf Süsses verhindern. Es gibt auch Pulver oder Kapseln, die die gesunden Stoffe enthalten.

Der bittere Geschmack soll sogar für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen, wenn man Bitterstoffe vor oder nach dem Essen einnimmt. Darüber hinaus sollen sie die Fettverbrennung ankurbeln. Durch diese Eigenschaften können Bitterstoffe das Abnehmen erleichtern.

Zu viel des Guten ist ungesund

Aber wie bei so vielen Lebensmitteln gilt auch bei Bitterstoffen, dass eine zu hohe Dosierung nicht gesund ist und zu Beschwerden führen kann. Sie werden schliesslich von Pflanzen gebildet, um sie ungeniessbar zu machen, und bestimmte Bitterstoffe können sogar zu Vergiftungen führen. Die Abneigung gegen den Geschmack ist daher ein Schutzmechanismus des Körpers.

Wer zu grosse Mengen Bitterstoffe einnimmt, riskiert eine gereizte Magenschleimhaut, Übelkeit und eine Belastung von Leber und Niere. Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, bei der man täglich unterschiedliche gesunde Lebensmittel verzehrt.

So gesund sind Haferflocken

Haferflocken, neuerdings auch Oats genannt, gelten als sehr gesund und sollen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Vor allem als Frühstück ist das Superfood beliebt.

Pixabay

Haferflocken, neuerdings auch Oats genannt, gelten als sehr gesund und sollen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl sorgen. Vor allem als Frühstück ist das Superfood beliebt.

Essen Sie sich gesund aus eigenem Anbau

Wer Gemüse, Beeren, Früchte oder Kräuter ernten möchte, braucht dafür nicht unbedingt einen Garten. Vieles gedeiht auch auf Balkon und Terrasse.

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