Die meisten Menschen essen heutzutage zu viel Zucker. Das kann krank machen, besonders wenn zum stark verarbeiteten Haushaltszucker gegriffen wird. Dabei gibt es zahlreiche alternative Süssungsmittel, denen eine gesündere Wirkung nachgesagt wird. Zeit, sich diese einmal genauer anzusehen.
Birkenzucker: Ein anderes Wort für Xylit
Der klangvolle Name suggeriert, dass dieser Zucker auf natürliche Weise aus der Birke gewonnen wird. In Wahrheit wird er grösstenteils durch mehrstufige industrielle Verfahren aus Holz, Maiskolbenresten und anderen landwirtschaftlichen Rohstoffen hergestellt. Es handelt sich also weniger um ein natürliches Erzeugnis als vielmehr um den Zuckeraustauschstoff Xylit, der bei übermässigem Verzehr abführend wirken kann.
Honig: Süsser als Zucker
Genau wie Haushaltszucker enthält Honig Glucose und Fructose – aber darüber hinaus auch verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien, die als äusserst gesund gelten. Zudem schmeckt er süsser als Zucker, man muss also weniger Honig nutzen, um die gleiche Süsse zu erreichen. Leider gilt auch hier: Je verarbeiteter der Honig ist, desto weniger gesunde Inhaltsstoffe enthält er noch. Es empfiehlt sich also, ein Naturprodukt vom Imker um die Ecke dem industriellen Supermarkthonig vorzuziehen.
Stevia: Hohe Süsskraft aus Südamerika
Bei Stevia handelt es sich um einen aus Südamerika stammenden Strauch, dessen Blätter eine besondere Süsskraft aufweisen, die bis zu 300 mal höher als bei Zucker liegt. Und dabei besitzt Stevia nahezu keine Kalorien und hat kaum Auswirkungen auf den Blutzucker. Doch bis es in seiner Optik und Konsistenz unserem Haushaltszucker ähnelt, ist auch hier ein aufwendiger Verarbeitungsprozess notwendig. Dennoch sind die gesundheitlichen Vorteile kaum von der Hand zu weisen.
Agavendicksaft: Ökologisch nicht unbedenklich
Diese Zuckeralternative wird aus der Agave gewonnen, die in warmen Regionen, wie etwa in Mexiko wächst. Auch er ist süsser als herkömmlicher Zucker und besitzt gleichzeitig weniger Kalorien. Ausserdem enthält er Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. Ökologisch ist Agavendicksaft allerdings nicht unbedenklich: Die beim Anbau üblichen Monokulturen schädigen das natürliche Gleichgewicht und die Umwelt.
Kokosblütenzucker: Ähnliche Werte wie Haushaltszucker
Der aus den Blüten der Kokospalme gewonnene Zucker stammt zum grossen Teil aus Südostasien. Positiv ist, dass er einen niedrigeren glykämischen Index als normaler Zucker aufweist. Das bedeutet, dass der Blutzuckerspiegel langsamer steigt und abfällt, sodass etwa Heisshungerattacken weniger gefördert werden. Dennoch: Mit rund 390 Kalorien und über 90 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm liegt Kokosblütenzucker nur ganz knapp unter den Werten von Haushaltszucker und ist somit keine ernstzunehmende Alternative.
Ahornsirup: Ein reines Naturprodukt
Der süsse Sirup wird aus den Stämmen des Zuckerahorns hergestellt. Etwa 40 Liter des abgezapften Saftes ergeben durch Erhitzen und Eindicken einen Liter Ahornsirup. Somit weist er keinerlei Zusätze auf und ist ein reines Naturprodukt. Er wirkt entzündungshemmend, enthält Antioxidantien und gesunde Mineralstoffe, die allerdings in nur sehr geringen Mengen vorkommen. Doch Ahornsirup besteht auch zu rund 60 Prozent aus Glucose und Fructose, also aus normalem Zucker. Als Zuckeralternative ist er daher nur bedingt geeignet.
Erythrit: Auf das EU-Bio-Siegel achten
Erythrit ist ein Zuckeralkohol, der in natürlicher Form in reifen Früchten sowie in manchem Wein und Käse vorkommt. Die Lebensmittelindustrie gewinnt ihn meist durch Fermentierung, zum Beispiel aus Mais. Erythrit besitzt keine Kalorien und etwa 70 Prozent der Süsskraft von Zucker, was durch eine grössere Menge ausgeglichen werden kann. Achten Sie beim Kauf auf das EU-Bio-Siegel. Dann stammt das Erythrit nicht aus gentechnisch veränderten Pflanzen und ist eine empfehlenswerte Zuckeralternative.