Schroffe Berglandschaften, glasklare Seen und wilde Kängurus sind nur einige Markenzeichen von Tasmanien, einer Insel südlich des australischen Festlandes. Wegen der einmaligen Natur zählt rund ein Viertel von Tasmanien zum Unesco-Weltkulturerbe. Den Namen erhielt die abgelegene Insel vom niederländischen Seefahrer Abel Janszoon Tasman (1603–1659), der Tasmanien im Jahr 1642 als erster Europäer entdeckte.
Mit dem ersten gepflanzten Weinberg vor genau 200 Jahren kann die Insel auf eine lange Weinbautradition zurückblicken. Heute beträgt die gesamte Rebfläche von Tasmanien rund 1700 Hektar, was in etwa der Hälfte aller Rebberge vom Kanton Waadt entspricht. Tasmanische Weine sind so selten, dass sie weniger als ein Prozent der gesamten australischen Weinproduktion ausmachen.
Das steckt hinter Weinen aus Tasmanien
Geprägt von der südlichen Lage und den frischen Polarmeerwinden hat Tasmanien ein kühles, maritimes Klima. Der meiste Regen fällt an der Westküste, während die Reben im Osten der Insel von Bergen geschützt sind. Tasmanien liegt auf der Südhalbkugel, weshalb es wegen der Nähe zum Südpol im Süden der Insel kühler ist als im Norden, doch die vielen Sonnenstunden während der Vegetationsperiode können dieses Manko wieder ausgleichen.
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Wie in der Schweiz ist Pinot Noir in Tasmanien die am meisten angepflanzte Rebsorte, da sie als früh austreibende und reifende Sorte mit dem kühlen Klima gut umgehen kann. An zweiter Stelle kommt Chardonnay, gefolgt von Sauvignon Blanc, Riesling und Grauburgunder. In den wärmsten Rebbergen im Norden der Insel werden sogar Cabernet Sauvignon, Merlot und Shiraz angepflanzt, die fruchtige, nicht allzu schwere Rotweine erbringen.
Da sich Pinot Noir und Chardonnay für traditionell hergestellte Schaumweine besonders gut eignen, wird rund ein Drittel aller tasmanischen Weine als Schaumwein abgefüllt. Tasmanischer Pinot Noir ist leicht bis mittel kräftig, hat eine erfrischende Säure und zeigt Aromen von Erdbeeren und roten Kirschen. Durch eine Fassgärung oder Eichenholz-Reifung werden Geschmack und Textur, insbesondere bei teureren Weinen, oft noch verbessert.
Tasmanische Weiss- und Schaumweine passen hervorragend zu Meerestieren, wie zum Beispiel frischen Austern, grilliertem Lachs oder Hummer. Leider gelangen nur wenige Weine in den Export, da die Einheimischen wie auch die Festland-Australier eine hohe Nachfrage danach haben und die Produktionsmengen klein sind. Falls du auf einer Tasmanien-Reise die Möglichkeit hast, lokale Weine zu probieren, solltest du dies deshalb auf jeden Fall tun.