Schafe, Pferde und Co.
So nützlich können Tiere im Weinberg sein

Eine Vielfalt von nützlichen Tieren gehört zu einem gesunden Weinberg wie ein kühles Glas Rosé zu einem lauen Sommerabend. Doch nicht alle Tiere sind willkommen.
Publiziert: 23.05.2023 um 11:20 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2023 um 14:08 Uhr
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Ein schottischer Hochlandrinderbulle weidet zwischen Rebstöcken auf der Mornington-Halbinsel in Australien.
Foto: Shutterstock
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Waren Nutztiere über Jahrhunderte hinweg für den Weinbau essenziell, verschwanden sie vor etwa 50 Jahren fast komplett von der Bildfläche. Grund war der immer häufigere Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln. Grosse Einsatzmengen an Kupfer, Schwefel und chemischen Pestiziden vergifteten Gräser und Böden.

Damit Nutztiere wieder eingesetzt werden können, muss der Einsatz von Pestiziden, Kupfer und Schwefel auf ein Minimum reduziert und eine ausreichende nährstoffreiche Begrünung als Futterquelle für die Tiere sichergestellt werden. Das zieht auch wieder weitere Tiere im Weinberg an. Doch Vorsicht: Nicht alle Tiere sind willkommen.

Schafe und Pferde sind sehr beliebt

Nach der Schneeschmelze ist das Gras zwischen den Rebstöcken meistens ungepflegt und wächst wild vor sich her. Der Einsatz von Schafen ist hier sehr beliebt: Die Schafe fressen alle Gräser weg und verpassen dem Weinberg sozusagen einen Kurzhaarschnitt.

Weil die Weinreben noch keine Blätter oder Trauben tragen, können die Schafe keinen Schaden anrichten. Sobald die Reben austreiben, müssen die Schafe jedoch abgezogen werden.

Pferde eignen sich hervorragend, um die Böden zwischen den Rebstöcken zu pflügen. Diese Methode hat den Vorteil, dass im Gegensatz zur Arbeit mit Traktoren der Boden viel weniger zusammengedrückt wird. Der Boden bleibt durchlässiger für wertvolles Regenwasser auf dem Weg zu den Wurzeln der Rebstöcke. Pferdemist ist zudem ein gern gesehener, natürlicher Pflanzendünger.

Nützlinge bekämpfen Schädlinge auf natürliche Art

Der Regenwurm bekämpft zwar keine Schädlinge, lockert aber mit seinen Bewegungen den Boden auf. Mäuse tun dasselbe, während Wühlmäuse die Wurzeln der Rebstöcke schädigen können. Eulen haben es sowohl auf Mäuse wie auch Wühlmäuse abgesehen.

Vögel sind nicht willkommen

Während Reben in der freien Natur zur Vermehrung auf Vögel angewiesen sind, um die Kerne zu verbreiten, kann man beim Vogel grundsätzlich als Feind vom Weinbau sprechen. Besonders die reifen, süssen Beeren kommen bei den Vögeln sehr gut an. Die schlimmste Folge: ein totaler Ernteausfall.

Liegt ein Weinberg abseits, ist die Gefahr umso grösser, da die Trauben an solchen Orten oft eine der wenigen verfügbaren Nahrungsmittel für hungrige Vögel sind. Diese können die Pflanzen mit ihren Schnäbeln sogar verletzen, wodurch eine Eintrittspforte für Bakterien und Pilze entstehen kann.

Viele Weinberge können nur durch riesige Netze vor Vögeln geschützt werden.

Auch andere Säugetiere sind gefährlich

Rehe, Kängurus, Hasen, Waschbären und Affen zählen ebenfalls zu den weniger willkommenen Tierarten in einem Weinberg. Das Essen von Blättern, Ranken und Trauben führt zu Verletzungen an der Rebe, was diese wiederum anfälliger für Krankheiten macht.

Auch Holzpfähle oder Drahtsysteme können durch die Tiere Schaden nehmen. Zusätzlich zur geringeren Erntemenge entstehen also auch noch Reparaturkosten. Nicht gerade motivierend für Winzer. Dagegen hilft oft nur ein Umzäunen des gesamten Weinbergs.

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