Rotweine aus der Toskana
Das musst du über Chianti wissen

Es gibt wohl keinen anderen italienischen Rotwein, der weltweit so bekannt ist, wie Chianti. Finde heraus, was die Weine ausmacht und in welchen Regionen die besten Chianti-Weine gekeltert werden.
Publiziert: 20.09.2022 um 13:49 Uhr
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Aktualisiert: 03.10.2022 um 15:30 Uhr
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Wer an italienische Rotweine denkt, kommt an diesem berühmten Toskaner kaum vorbei.
Foto: Shutterstock
Nicolas Greinacher

Das grosse Weinanbaugebiet Chianti DOCG erstreckt sich westlich der Apenninen von Pisa im Norden über Siena bis hin nach Orbetello im Süden. Die Stile reichen von frisch fruchtigen, nicht für eine weitere Lagerung geeigneten bis hin zu lagerfähigen Weinen mit viel Tannin und einer hohen Fruchtkonzentration.

Die wichtigste Rebsorte ist Sangiovese, welche bei einem Chianti immer den Hauptanteil ausmachen muss. Bei mit Chianti DOCG deklarierten Weinen sind es mindestens 70 Prozent und bei Chianti Classico DOCG sogar mindestens 80 Prozent. Für den Rest sorgen oftmals lokale Rebsorten wie beispielsweise Cannaiolo nero, aber auch berühmte, internationale Sorten wie Cabernet sauvignon oder Merlot. Bei Weinen der Chianti DOCG dürfen sogar bis zu zehn Prozent weisse Trauben mitverwendet werden.

Das sind die wichtigsten Chianti-Regionen

Die mit Abstand meisten Weine kommen mit der Bezeichnung Chianti DOCG auf den Markt, dessen Gebiet rund 13'800 Hektar umfasst. Innerhalb von diesem Gebiet hat man sieben verschiedene Untergebiete definiert, welche durch spezielle klimatische Bedingungen einen ganz eigenständigen Chianti-Stil keltern können.

Chianti Rufina DOCG ist das kühlste Untergebiet. Grund dafür ist, dass die Weinberge auf rund 350 Höhenmeter liegen und in den Genuss von kühlenden Bergwinden aus den Apenninen kommen. Das führt bei den Chianti-Weinen aus dieser Region zu einer wunderschönen, würzigen Frische, wie man sie in anderen Regionen kaum findet.

Ein zweites und das mit Abstand Grösste der sieben Untergebiete ist Chianti Colli Senesi DOCG. Hier sind die Temperaturen deutlich wärmer, was bei den Weinen zu einem volleren Körper und in der Regel auch zu mehr Alkohol führt. Ein direkter Vergleich von Weinen aus diesen zwei Unterregionen ist übrigens äusserst spannend, weil man den Einfluss der unterschiedlichen Anbaubedingungen deutlich erkennen kann.

Chianti Classico DOCG am höchsten gelegen

Die Weinberge dieser Chianti-Region liegen auf rund 200 bis 500 Höhenmeter innerhalb der Region Chianti DOCG. Die durch die Höhenlage kühleren Nächte sorgen für eine langsamere Traubenreifung und einen besseren Erhalt der Weinsäure. Bei Weinen der Chianti Classico DOCG sind die gesetzlich erlaubten Erträge tiefer als bei den anderen Chianti-Regionen, was zu Trauben mit einer grösseren Konzentration an Aromen führt.

Hier gibt es zwei Hauptstile: Da wären einmal die modern gemachten, reif fruchtigen, Holz betonten Weine, sowie traditionelle Weine mit weniger Holzeinsatz und intensivem Sauerkirschen Geschmack. Typische Aromen sind auch rote Pflaumen und getrocknete Gewürze. Im Gegensatz zu Chianti DOCG dürfen bei Chianti Classico DOCG Weinen übrigens keine weissen Rebsorten verwendet werden.

Günstige Einsteiger-Chiantis sind für einen raschen Konsum nach der Abfüllung vinifiziert, während teurere Exemplare, zum Beispiel Chianti Rufina DOCG oder Chianti Classico DOCG, von ein paar Jahren Flaschenlagerung profitieren. Die allerbesten Chianti-Weine können sogar mehrere Jahrzehnte lang in der Flasche reifen.

Sie passen hervorragend zu Pizza, sofern diese nicht zu scharf gewürzt ist. Ebenso gut zu Chianti passt Pecorino Käse, Salami, Pasta mit Tomatensosse oder ein aromatisches Fleischragout. Die typischen Chianti-Korbflaschen haben übrigens keinen dekorativen Hintergrund, sondern sollten die Glasflaschen während dem Transport vor einem Bruch schützen.

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