Im Winter brauchst du keinen Kühlschrank, um eine Flasche Wein abzukühlen. Oft reicht eine kurze Zeit vor dem Küchenfenster oder im Schnee, um die gewünschte Trinktemperatur zu erreichen. Dabei kann es aber schnell passieren, dass der Wein draussen vergessen geht und einfriert.
Alkohol hat einen tieferen Gefrierpunkt als Wasser. Das führt dazu, dass Wein bei null Grad noch nicht gefriert, es sei denn, er ist alkoholfrei. Herkömmlicher Wein mit einem Alkoholgehalt von zwölf Prozent gefriert bei etwa minus fünf Grad. Je höher der Alkoholgehalt, desto weniger schnell gefriert der gute Tropfen.
Gefrorene Weine büssen an Qualität ein
Bei gefrorenem Wein dehnt sich die Flüssigkeit aus und kann unter Umständen den Verschluss beschädigen. So gelangt unkontrolliert Luft an den Wein, was ihn schnell altern lässt und innerhalb von wenigen Tagen ungeniessbar machen kann. Solche Weine mit zu viel Sauerstoffkontakt bezeichnet man als oxidiert.
Hält der gefrorene Zustand mit einem beschädigten Verschluss über einen längeren Zeitraum an, kann ein Wein sogar austrocknen. Das als Gefrierbrand bezeichnete Phänomen verursacht bei den betroffenen Weinen ein verschlechtertes Geschmacksprofil. Bei ungefilterten Weinen führt eine längere Lagerung bei Minustemperaturen dazu, dass kleinste Partikel im Wein sichtbarer und auf der Zunge deutlich wahrnehmbar werden.
Wenn du beim Abkühlen von Weiss- oder Schaumwein auf Nummer sicher gehen willst, wickelst du die Flasche in ein feuchtes Baumwolltuch und legst sie ins Eisfach deines Kühlschranks. Rund 15 Minuten später hat der Wein bereits die perfekte Trinktemperatur erreicht. Wenn du dir einen Wecker stellst, kann beim Abkühlen eigentlich fast nichts mehr schiefgehen.