Das steckt hinter Weinstein
Sind Weine mit Kristallen fehlerhaft?

Insbesondere bei Weissweinen denken viele Menschen, dass die kleinen Weinkristalle am Boden der Flasche auf einen Weinfehler hinweisen. Wir klären auf, was es mit dem Weinstein auf sich hat.
Publiziert: 10.07.2022 um 14:19 Uhr
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Leider hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es sich bei Weinstein um einen Weinfehler handelt.
Foto: Shutterstock
Nicolas Greinacher

Nach dem Einschenken des Weins siehst du kleine Kristalle am Boden des Glases und bist dir nicht ganz sicher, ob dies ein Weinfehler ist? Oder vielleicht noch schlimmer: Winzig kleine, gesundheitsgefährdende Glassplitter von der Flasche?

Keine Panik: Weinstein entsteht auf natürliche Weise, wenn sich die im Wein vorkommenden Mineralien wie Kalzium oder Kalium mit der Säure des Weins verbinden. Je höher die Weinsäure, desto grösser die Wahrscheinlichkeit für Weinstein. Insbesondere deutsche Weine, aufgrund des kühlen Klimas bekannt für ihre relativ hohe Säure, haben oftmals deutlich sichtbare Weinsteine.

Weinkristalle entstehen bei allen Weinen

Während bei Weissweinen der Weinstein weisslich oder durchsichtig ist, haben Weinsteine bei Rotweinen oftmals eine rote oder bräunliche Färbung. Weinstein kann auch dann entstehen, wenn ein Wein lange unter kühlen Bedingungen gelagert wird. Auch die Wetterbedingungen des Weinjahrgangs oder der Alkoholgehalt im Wein können die Entstehung von Weinstein beeinflussen.

Leider hält sich dennoch hartnäckig das Gerücht, dass es sich bei Weinstein um einen Weinfehler handelt. Deshalb werden die meisten preiswerten und mittelpreisigen Weine vor der Abfüllung stabilisiert, um die Weinsteine zu entfernen, was jedoch nicht immer vollständig gelingt.

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