Sobald der Korken bei einem Wein gezogen ist, beginnt seine Uhr zu ticken. Zunehmender Luftkontakt führt zur sogenannten Oxidation. Bei manchem Wein kann das bedeuten, dass er nach ein paar Stunden besser schmeckt als frisch geöffnet. Doch spätestens nach ein paar Tagen riecht Wein so, als hätte man Essig im Glas.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die gängigste Art ist es, die Luft in der Flasche mit einer Vakuumpumpe herauszupumpen und die Flasche dann mit einem Plastikverschluss zu verschliessen.
Im Kühlschrank hält so eine Flasche dann ein paar Tage. Spätestens nach einer Woche kann man den Wein aber nur noch zum Kochen brauchen.
Das Coravin-System arbeitet mit Nadel und Gas
Vor ein paar Jahren fand man mit dem Coravin-System eine neue Lösung für das Konservierungs-Problem. Tatsächlich: Ein Coravin stellt alle anderen Produkte in den Schatten. Der Schlüssel liegt darin, dass der Korken der Flasche nicht gezogen werden muss, um an den Wein heranzukommen.
In einem ersten Schritt bohrt sich eine hauchdünne Nadel sanft durch den Kork, bis sie mit dem Inhalt der Flasche in Berührung kommt. In einem zweiten Schritt wird ein spezielles, geruchsfreies Gas in die Flasche gespritzt, durch dessen Druck Wein aus dem Coravin strömt. Anschliessend wird die Nadel herausgezogen, worauf sich der Korken wieder komplett verschliesst.
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Eine Coravin-Flasche kann mehrere Jahre halten
Tests haben gezeigt, dass durch Coravin geöffnete Weine mehrere Jahre halten können. Ich persönlich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man spätestens nach einem Jahr beginnt, Unterschiede zu frisch geöffneten Flaschen zu merken.
Eine Gaspatrone kostet zwischen 10 und 20 Franken und reicht für etwa 15 Gläser Wein (150ml). Den Coravin gibt es im Handel ab 200 Franken.
Vorsicht vor Verletzungsgefahr: Das Ende der hauchdünnen Nadel ist messerscharf!
Coravin geht nicht für alle Weine
Da Synthetik- und Kunststoffkorken nicht so elastisch wie Naturkorken sind, verschliessen sie sich nicht wieder, nachdem ein Coravin-System darauf zugegriffen hat.
Dies führt dazu, dass der Wein bei der Lagerung oxidiert. Das Coravin-System sollte also nicht mit synthetischen Korken verwendet werden. Auch Drehverschlüsse sind dafür ungeeignet.
Wann lohnt sich die Anschaffung?
Ein Coravin lohnt sich dann, wenn du gerne ein oder zwei Gläser Wein trinken möchtest und den Rest vielleicht ein paar Wochen oder Monate später. Du kannst damit auch gut testen, ob ein Wein, von dem du mehrere Flaschen im Keller hast, bereits trinkreif ist oder besser noch ein Weilchen weiter lagern soll.
Ist die Flasche Wein am selben Tag oder spätestens am Folgetag sowieso immer leer, macht ein Coravin eher wenig Sinn. Eine revolutionäre Erfindung ist der Coravin aber auf jeden Fall.