Weinauktionen sind ein fester Bestandteil der Weinlandschaft. Neben Veranstaltungen vor Ort gibt es mittlerweile auch zahlreiche Internetauktionen, wo jedes Jahr Tausende Weinflaschen ein neues Zuhause finden. Manche suchen nach dem ultimativen Schnäppchen, während andere nach jahrelanger Suche endlich den Geburtsjahrgang ihres Lieblingsweins finden.
Neben all der Euphorie geht oft vergessen, dass der Weinkauf an einer Auktion nicht nur mit Chancen, sondern auch mit Gefahren verbunden ist. Diese sind teilweise erheblich, weshalb sich interessierte Bieterinnen und Bieter ihre Kaufstrategie genau überlegen sollten. Aus diesem Grund haben wir die wichtigsten Gefahren zusammengefasst, die mit einer Teilnahme an einer Weinauktion verbunden sind.
Fälschungen im Umlauf
Längst haben es Weinfälscher nicht mehr nur auf rare und teure Weine abgesehen, sondern auch auf Weine im mittleren Preissegment. Die Fälschungen sind teilweise so gut, dass selbst die Weingüter echte von unechten Flaschen kaum noch unterscheiden können. Gerade bei Raritäten lohnt es sich, das Gebot etwas nach unten zu korrigieren. Denn am Ende haften die Käuferinnen und Käufer.
Unsachgemässe Lagerung
Ein noch so guter Tropfen kann bei einer unsachgemässen Lagerung innert kürzester Zeit verderben. Und dies, obwohl die Flaschen von Aussen noch tadellos aussehen. Ob eine Weinflasche über all die Jahre fachgerecht gelagert und bei welchen Temperaturen sie herumtransportiert wurde, kann ein Weinauktionshaus nur in den seltensten Fällen lückenlos nachweisen. Auch hier liegt das Risiko bei der Käuferschaft.
Preistreiberei
Dieses Phänomen kann sowohl bei Weinauktionen vor Ort, als auch im Internet vorkommen. Zwei oder mehrere Bieter wollen einen bestimmten Wein unbedingt erwerben und überbieten sich gegenseitig. Der Gebotspreis schiesst dabei in die Höhe. In einer solchen Situation ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn andere für einen Wein zu viel zahlen möchten, sollte man ihnen nicht im Weg stehen.
Gebühren
Vor dem Mitbieten an einer Weinauktion sollten die Konditionen genau studiert werden. Zusätzlich zum Zuschlagspreis erheben viele Auktionshäuser ein Aufgeld von rund 10 Prozent. Dazu kommt eine sogenannte Lot-Gebühr von um die 10 Franken, bevor der ganze Betrag noch mit 8 Prozent Mehrwertsteuer verrechnet wird. Aus dem Höchstgebot einer Weinflasche eines einzelnen Lots von 100 Franken ergibt sich ein effektiver Verkaufspreis von 129.60 Franken.
Alkoholeinfluss
Bei vielen vor Ort stattfindenden Weinauktionen gibt es in der Hälfte des Programms eine kleine Pause. Dabei werden oftmals Weine zum Probieren ausgeschenkt. Wer nach der Pause in der Auktion noch mitbieten möchte sollte sich beim Degustieren zurückhalten – insbesondere wenn es um hohe Geldbeträge geht. Das hilft dem klaren Kopf und schützt unter Umständen vor einem Kauf, den man am nächsten Morgen bereut.