Auf einen Blick
- Schweizer kauft Château Mouton Rothschild 1991 zur Geburt seines Sohnes
- 1991er Jahrgangswein wegen Wetterbedingungen von minderer Qualität
- Sammler zahlen bis zu 400 Franken pro Flasche
Werdende Eltern lassen sich zur Geburt ihrer Kinder gerne etwas Besonderes einfallen. Manche pflanzen einen Baum, andere wiederum kaufen einen speziellen Wein mit dem Geburtsjahrgang. Die Idee dahinter ist oft, den Wein beim 18. Lebensjahr des Kindes aufzumachen oder ihn zu verkaufen, und den Betrag dann dem Kind zu schenken.
Auch Blick-Leser Andreas Hostettler hat zur Geburt seines Sohnes einen besonderen Wein gekauft: Sechs Flaschen Château Mouton Rothschild 1991 in einer originalen Holzkiste. «Was kann ich qualitativ und auch bei einem Verkauf erwarten?» lautet seine Frage an Blick. Ein spannender Fall für unseren Weinexperten.
Château Mouton Rothschild 1991 mit besonderem Etikett
Seit dem Jahr 1973 zählt Château Mouton Rothschild als Premier Grand Cru Classé zum obersten Bordeaux-Klassement und ist somit gleichauf mit so gefragten Weingütern wie Château Latour oder Château Margaux. Eine Besonderheit von Château Mouton Rothschild ist, dass jede Etiketten seit 1945 von einem anderen Künstler gestaltet wird.
Beim Jahrgang 1991 schmückt ein wunderschönes Gemälde der japanischen Künstlerin Setsuko (81) die Mouton-Etiketten. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten und Künstler Balthus (1908–2001) bewohnte sie über viele Jahre das Grand Chalet in Rossinière VD. Ein Werk von Balthus ziert übrigens das Mouton-Etikett des Jahrgangs 1993.
Was die Qualität des Weins anbelangt, so war der Weinjahrgang 1991 in Bordeaux leider problematisch. Eine Mischung aus Frühjahrsfrost und zahlreichen Regenperioden führte bei manchen Weingütern zu einem Verzicht der gesamten Ernte. Mouton Rothschild entschied sich trotzdem dafür, einen Wein auf die Flasche zu ziehen. Das Resultat war allerdings ernüchternd und der Wein hat seinen Zenit längst hinter sich gelassen.
So viel Wert ist ein Château Mouton Rothschild 1991
Trotz der schwachen Weinqualität haben die Flaschen einen erheblichen Wert. Für perfekte Exemplare bezahlen Sammlerinnen und Sammler zurzeit rund 400 Franken pro 0,75-Liter-Flasche. Bei sechs Flaschen gäbe dies einen stolzen Betrag von 2400 Franken. Ein möglicher Verkauf der Flaschen erweist sich im Vergleich zum blossen Öffnen deshalb als vielversprechendere Option.