Das Klima hat einen sehr bedeutenden Einfluss auf die Weinqualität und die Reben, deshalb bedroht der Klimawandel auch die meisten Weinbaugebiete. Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hagelstürme häufen sich, und stetig steigende Temperaturen verlängern nicht nur die Vegetationszeit, sondern lassen die Knospen der Rebstöcke auch früher austreiben. Spätfrost im Frühling kann so im schlimmsten Fall ganze Ernten zerstören. Teile von Südeuropa könnten für Qualitätsweinbau zu heiss werden, weil die Weine durch den erhöhten Fruchtzucker immer alkoholstärker und säureärmer werden. Das Resultat: Mastige und plumpe Rotweine, an frische, spritzige Weissweine ist schon gar nicht zu denken!
Gewinner und Verlierer
Des einen Leid ist des andern Freud. Heisse Weinbauregionen müssen umgehend Lösungen finden, wenn sie in Zukunft mehr als nur Tafeltrauben oder Rosinen produzieren wollen. Höhenlage und Ausrichtung der Weingärten, aber auch Laubmanagement und Erziehungsform der Reben können den steigenden Temperaturen entgegenwirken. Sicher müssen sich kühlere Gebiete auch anpassen, indem sie sich stärker gegen Hagel oder Starkregen schützen, doch bieten sich ihnen im Unterschied zu früher unverhoffte Perspektiven. In der französischen Champagne beispielsweise steigert sich die Weinqualität durch verbesserte Traubenreife. Und plötzlich ist Qualitätsweinbau in England, Schweden, Dänemark oder der Ukraine denkbar. Auch die Schweiz hat in den letzten 30 Jahren vom milderen Klima profitiert. Heute wachsen und reifen hierzulande Rebsorten aus, die vor einiger Zeit undenkbar gewesen wären. Die Zeiten, als man sich mit saurem Twanner den Magen verdarb, sind längst vorbei. Und auch die traditionellen Weissweine leiden glücklicherweise nicht unter den höheren Temperaturen. Damit die Trauben ihre Spritzigkeit bewahren, werden sie einfach früher geerntet.
Vielfalt von Landschaft und Wein
Die Schweiz hat nicht nur eine sprachliche, landschaftliche und kulturelle Vielfalt zu bieten, sondern ist auch punkto Gaumenfreuden sehr facettenreich. So hat nicht nur jeder Kanton, sondern praktisch jede Region seine eigene kulinarische Spezialität zu bieten. Ähnlich sieht es beim Wein aus. Merlots aus dem Tessin, Pinots aus der Bündner Herrschaft oder Chasselas aus dem Lavaux gehören längst nicht nur auf die Schweizer Weinkarte, sondern haben Weltruhm erlangt. Und im Schweizer Weineldorado Wallis wachsen nebst den einheimischen Rebsorten Amigne, Cornalin, Heida oder Petite Arvine, mittlerweile nicht nur die internationalen Varietäten Syrah, Chardonnay oder Pinot Gris. Man trifft auch auf Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc oder gar Grenache.
Im breiten Weinsortiment von Coop finden Sie zahlreiche Schweizer Weine, die die ganze Vielfalt der Anbaugebiete, Weinstile und Rebsorten widerspiegeln.
Lassen Sie sich inspirieren!
Bei der Degustation von Schweizer Klassikern fällt auf, dass vor allem die Qualität der preiswerten Weine erheblich gesteigert werden konnte. Hier stelle ich meine Favoriten vor, die nicht nur ein sensationelles Preis-Genuss-Verhältnis bieten, sondern gleichzeitig wunderbar schmecken.
Diese Schweizer gehören in jeden Weinkeller
Der Zarte
La Côte AOC, Féchy L'Artimon, für 9.50 Franken
Ein klassischer Féchy! In der Nase zart duftend nach frischen Blüten, Zitronenschale und etwas Marzipan. Am Gaumen mit einer schönen, etwas zurückhaltenden Säure und einem leicht prickelnden Mundgefühl. Im Abgang mittellang, mit einer angenehm bitteren Salzigkeit. Trinken Sie ihn zu Raclette oder Fondue!
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Der Blumige
Valais AOC, Johannisberg Terrasses du Rhône Bibacchus, für 14.95 Franken
Wahrlich, ein überraschender und einzigartiger Weisswein. Die Nase reicht von frischen Zitrusfrüchten über Quittengelée bis hin zu blumigen Komponenten. Am Gaumen überzeugt er mit einer präsenten Säure und einem Trinkfluss, der seinesgleichen sucht. Sein würziger und salziger Abgang verlangt augenblicklich nach einem weiteren Schluck. Passt hervorragend zu Käsespätzli.
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Der Anmutige
Valais AOC Dôle Blanche Les clarelles, für 9.95 Franken
Dieser weisse Dôle wird ähnlich hergestellt wie ein Federweisser. Die roten Rebsorten Gamay und Pinot Noir werden wie ein Weisswein vergärt. Die Nase zeigt aber schon, dass es sich um einen speziellen Wein handelt. Orangennoten paaren sich mit beerigen Komponenten und Mandelnoten. Am Gaumen mit einer frischen Säure, gutem Trinkfluss und angenehm salzigem Abgang. Gut gekühlt, können Sie diesen Clarelles zu einem sommerlichen Fischgericht servieren.
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Der Feingliedrige
Valais AOC Cornalin Terrasses du Rhône Bibacchus, für 15.95 Franken
Cornalin ist eine autochthone Walliser Rebsorte, die auf den sonnendurchfluteten Rhoneterrassen so richtig zur Geltung kommt. Schon die Nase ist betörend, Noten von roten, wilden Waldbeeren paaren sich mit dem herrlichen Duft frischer Kräuter. Am Gaumen mit spritziger Säure, angenehmem Mundgefühl und samtweichen Tanninen. Im Abgang nachhallende Kakaonoten. Verträgt den rezenten Käse einer traditionellen Walliser Platte.
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Der Delikate
Zürich AOC Stauffacher Federweisser, für 9.95 Franken
Im ersten Moment zeigen sich ganz klar die klassischen Weissweinaromen. Zitronenschale, Grapefruit und eine ausgeprägte Birnenaromatik. Am Gaumen mit leicht cremiger Textur und leichtem Körper. Hier kommen plötzlich die für Pinot typischen rotbeerigen Komponenten hervor. Im ziemlich langen Abgang dann wieder eher zitrisch und leicht prickelnd. Dieser Wein hat ein wirklich gutes Mundgefühl, einen guten Trinkfluss und lässt sich wunderbar zu Poulet im Chörbli oder asiatischen Gerichten servieren.
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Der Saftige
Valais AOC Pinot Noir Domaines des Virets, für 12.95 Franken
Ein Pinot Noir von sehr alten Reben. Neben den klassischen Erdbeer- und roten Chriesinoten bringt er etwas abgehangenen Speck und eine Kräuterwürzigkeit hervor, die das Bouquet betörend wirken lassen. Am Gaumen überzeugt der frische Walliser mit einer spritzigen Säure, die die Beerenfrucht und die samtig weichen Tannine wunderbar ausbalanciert. Im Abgang präsentiert sich dieser Wein fruchtig und elegant. Schmeckt super zu Kalbsgeschnetzeltem oder Wild!
Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Schweizer Weinsommelier und angehender Weinakademiker.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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