Griechische Spezialität
Das musst du über Retsina wissen

Mit Harz versetzte Weine gehören nicht nur zum griechischen Kulturgut, ihr Geschmack ist darüber hinaus weltweit einzigartig. Hier erfährst du, was es mit dieser Wein-Spezialität auf sich hat.
Publiziert: 06.11.2022 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2022 um 17:28 Uhr
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Die Verwendung von Harz in der Weinproduktion reicht zurück bis ins antike Griechenland.
Foto: Shutterstock
Nicolas Greinacher

Die Verwendung von Harz in der Weinproduktion reicht zurück bis ins antike Griechenland. Der klebrige Saft der Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) wurde zur Versiegelung von Amphoren verwendet sowie als Zusatzstoff für Weine. Richtig gehend populär wurden die harzigen Weine allerdings erst im späten 19. Jahrhundert.

Die Qualität der Retsina-Weine war leider oftmals eher durchzogen. Insbesondere während der 1960er- und 1970er-Jahre wurde das Harz dazu verwendet, um mangelhafte oder gar fehlerhafte Wein-Qualität zu überdecken. Allerdings gab es schon immer qualitativ hochwertige Exemplare, hergestellt aus reifen Trauben sowie unter Verwendung von besserem Harz.

Retsina gibt es in allen Qualitätsstufen

Bei der Weinproduktion wird das Harz normalerweise dem gärenden Most zugesetzt, wobei man heutzutage oftmals geringere Mengen an Harz verwendet als früher, um einen subtileren, besser integrierten Harz-Charakter zu erhalten. Auch die Techniken der Weinherstellung haben sich über die vergangenen Jahrzehnte massiv verbessert, was zu qualitativ hochwertigeren Retsina-Weinen führte.

Die für Retsina am häufigsten verwendeten Traubensorten Savatiano und Roditis sind gleichzeitig auch die meist angepflanzten Rebsorten Griechenlands. Während Savatiano-Trauben eine weisse Schalenfarbe haben, sind Roditis-Trauben rosa, weshalb die damit gekelterten Retsina-Weine unter Umständen auch rosé-farben sein können. Beide Rebsorten liefern hohe Erträge und kommen gut mit den für Griechenland typischen trockenen und heissen Anbaubedingungen zurecht.

Teurere Retsina-Weine werden übrigens gerne mit Assyrtiko gekeltert, der weissen Paradesorte von der Vulkaninsel Santorini. Schon seit längerer Zeit ist Retsina eine gesetzlich geschützte Wein-Kategorie mit präzisen Vorschriften hinsichtlich der zulässigen Harz-Menge sowie dem Mindestsäure- und Alkoholgehalt.

So schmecken Retsina-Weine

Retsina-Weine erkennst du sofort an ihrem harzigen Unterton. Im Geschmack sind die Weine oftmals angenehm bitter, mit Aromen von Pinien und Zitrusfrüchten, wie zum Beispiel Zitrone oder Grapefruit. Serviert wird Retsina am besten kühl zwischen neun und zwölf Grad Celsius. Idealer Speisebegleiter für Retisna, wie könnte es auch anders sein, ist die griechische Küche.

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