Mit einer Rebberg Fläche von insgesamt 961'000 Hektar ist Spanien das grösste Weinanbaugebiet der Welt. Zum Vergleich: Das ist etwa 65 Mal so viel, wie in der Schweiz. Spaniens entscheidender Vorteil, wenn es um den Weinbau geht, ist das über 200'000 km² grosse kastilische Hochland Meseta.
Abgesehen von den Küstenregionen, wie zum Beispiel Rías Baixas im Nordwesten oder Alicante im Osten, liegen Spaniens Weinberge im von den mildernden Meereseinflüssen abgeschirmten Innenland. Besonders die extrem heissen Sommermonate würden normalerweise dazu führen, dass die Beeren ihre Säure viel zu schnell verlieren würden.
Hochplateau Meseta für Spaniens Weinbau essenziell
Auch in den Schweizer Bergen kann es im Sommer tagsüber sehr heiss werden. In der Nacht kühlen die Temperaturen aber weiter ab als im tiefer gelegenen Flachland. Genau vom selben Effekt profitieren die höher gelegenen Weinberge Spaniens auf dem Meseta Hochplateau.
Während die Rebberge in Spaniens grösstem Weinanbaugebiet La Mancha auf rund 500 bis 700 Höhenmeter liegen, punkten Weine aus Ribera del Duero mit Höhenlagen von bis zu 1'000 Meter über Meer. Auch das bekannte Weinanbaugebiet Rueda nordwestlich von Madrid liegt auf 700 bis 800 Höhenmeter.
Die kühlenden Nachttemperaturen führen dazu, dass die Trauben ihre natürlich vorkommende Weinsäure weniger schnell verlieren, als wenn es konstant warm wäre. Weine mit zu wenig Säure schmecken plump und unharmonisch. Ein Mindestmass an Säure entscheidet unter anderem auch darüber, ob ein Wein von zusätzlicher Flaschenlagerung profitieren kann.