Darum gehts
- Rebstöcke erwachen aus Winterruhe und beginnen mit Austrieb und Wachstum
- Spätfröste können junge Triebe schädigen und den Ertrag mindern
- Reben benötigen stabile Temperaturen über 10 Grad für den Austrieb
Ende der Ruhephase
Über Monate hinweg lag der Weinberg still und die Reben befanden sich in ihrer alljährlichen Winterruhe. Ohne Blätter, ohne sichtbares Wachstum – doch untätig war die Pflanze nicht. In ihrem Stamm, den Ästen und Wurzeln wurden wertvolle Kohlenhydrate gespeichert, die nun beim Erwachen im Frühling als Energiequelle dienen.
Austrieb
Wenn Luft- und Bodentemperaturen wärmer werden, erwacht die Rebe aus ihrem Winterschlaf. Die Knospen, die schon im Vorjahr angelegt wurden, schwellen an und brechen schliesslich auf. Je nach Rebsorte und Standort geschieht dies früher oder später. Frühaustreibende Sorten wie Chardonnay benötigen weniger Wärme als spät austreibende Sorten wie Cabernet Sauvignon.
Doch das junge Grün ist empfindlich: In manchen Regionen kann es zu Spätfrösten kommen, die den Austrieb abrupt gefährden. Um dem vorzubeugen, setzen Winzer verschiedene Schutzmassnahmen ein, wie zum Beispiel Frostkerzen.
Trieb- und Blattwachstum
Sobald der Austrieb erfolgt ist, beginnt das Trieb- und Blattwachstum. Die Pflanze nutzt die in den Wurzeln gespeicherten Nährstoffe, um kräftige neue Triebe zu entwickeln. Je mehr Sonnenlicht und Wärme zur Verfügung stehen, desto schneller erfolgt dieses Wachstum.
Entscheidend ist jetzt eine ausreichende Wasserversorgung, denn Trockenstress kann das Wachstum hemmen und die Entwicklung der Blätter sowie späterer Blütenstände beeinträchtigen. In dieser Phase steuern die Winzer aktiv das Wachstum der Reben, indem sie überschüssige Triebe entfernen oder sie gezielt in den Drahtrahmen leiten, um eine optimale Belichtung zu ermöglichen.