Auf einen Blick
- Fünf häufige Weinfehler detailliert beschrieben
- Zapfen, flüchtige Säure, Oxidation, Brettanomyces und Mäuselton
- Oxidation raubt Frische, Brett überdeckt Frucht
Zapfen
Riecht dein Wein nach modrigem Keller oder feuchtem Karton? Dann hat er womöglich Zapfen. Schuld daran ist die chemische Verbindung TCA, die meist aus Naturkorken stammt. Während ein stark ausgeprägter Zapfen leicht zu erkennen ist, sind subtile Formen schwieriger wahrzunehmen. Viele zögern, ihre Eindrücke zu äussern – aus Sorge, sich zu irren oder unwissend zu wirken.
Flüchtige Säure
Ein leichter Hauch von Essig oder Nagellackentferner steigt dir in die Nase? Das ist ein Zeichen für zu viel flüchtige Säure. Sie entsteht zum Beispiel, wenn Wein zu lange mit Sauerstoff oder Essigsäurebakterien in Kontakt war. In geringen Mengen kann flüchtige Säure je nach Wein spannend sein, zu viel davon macht ihn aber unangenehm.
Frühzeitig oxidiert
Dein junger Weisswein ist dunkelgelb bis bräunlich, oder dein Rotwein schmeckt bloss schal und flach? Dann ist der Tropfen vermutlich oxidiert. Zu viel Luftkontakt hat dem Wein die Frische geraubt, und leider lässt sich das nicht mehr rückgängig machen.
Brettanomyces (Brett)
Riecht dein Wein nach Stall oder Pferdedecke? Dann hat sich womöglich die wilde Hefe Brettanomyces eingeschlichen. Manche Winzer schätzen sie mit Mass für ihre rustikalen Noten – doch zu viel Brett überdeckt die Frucht und macht den Wein unschön animalisch.
Mäuselton
Dieser Weinfehler ist tückisch, da er sich nicht erriechen lässt. Erst im Abgang, teilweise sogar erst, nachdem der Wein bereits geschluckt ist, macht sich plötzlich ein ranziger Mäusekot-Geschmack bemerkbar. Mäuselton kommt ab und zu bei ungeschwefelten Naturweinen vor.