Auf einen Blick
- Wer schenkt den Wein ein? Eine Frage mit vielen Facetten
- Einschenken kann zu unausgesprochenen Konflikten führen
- Verschiedene Ansätze zum Weineinschenken diskutiert
In vielen Haushalten gibt es klare Rollenverteilungen. Rund ums Thema Wein ist das selten anders. Die Tropfen müssen ja nicht nur ausgesucht und nach Hause gebracht, sondern vor dem Öffnen auch vorbereitet werden. Spätestens sobald die Weingläser gedeckt sind und das Essen auf dem Tisch steht, stellt sich also die entscheidende Frage: Wer schenkt ein? Bevor ich dir meine persönliche Meinung dazu verrate, erst einmal drei häufige Standpunkte.
Vom Kochlöffel zur Flasche
Wer gekocht hat, soll auch den Wein einschenken. Immerhin hat die Person das Essen komponiert und vermutlich auch den passenden Wein ausgewählt. Doch wird diese Erwartung zur unbewussten Pflicht? Und was, wenn man sich dadurch als Dienstleister fühlt, während andere nur faul auf der Couch herumliegen?
Wer zahlt, befiehlt
Wein wird von derjenigen Person eingeschenkt, die ihn bezahlt hat. Was auf den ersten Blick plausibel klingt, könnte in Haushalten mit unterschiedlichen Einkommensverhältnissen jedoch heikel sein. Was, wenn sich jemand dadurch finanziell minderwertig fühlt? Hier schlummern unausgesprochene Konflikte über Geld.
Expertise hat Vorrang
Logisch, wer sich am besten mit Wein auskennt, übernimmt auch die Verantwortung des Einschenkens. Ein Fall für Profis. Was für die einen schlüssig erscheinen mag, birgt aber auch Fettnäpfchen: Expertise kann schnell elitär wirken. Niemand trinkt gerne mit Besserwissern.
Mein Fazit
Geht das Thema entspannt an. Sitzt du am nächsten bei der Flasche, übernimmst du das Einschenken. Frag die anderen, ob sie auch gleich Nachschub möchten. Schliesslich steht zu Hause das gemütliche Beisammensein bei einem guten Tropfen im Vordergrund und kein verstaubtes Regelwerk.