Hier ist die Sprühdrohne im Einsatz
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Erhöhter Pilzbefall:Hier ist die Sprühdrohne im Einsatz

Feuchter Sommer stresst Reben
Mit Drohnen gegen Pilzkrankheiten

2024 ist für viele Winzerinnen und Winzer ein kompliziertes Jahr. Erst Spätfrost, dann Überschwemmungen und jetzt wechselhaftes Wetter mit erhöhtem Pilzdruck. Deshalb schlägt nun die Stunde der Drohnen-Piloten.
Publiziert: 30.07.2024 um 15:25 Uhr
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Adrian Wetli (31) aus Berneck SG hat sich für die Pflanzenschutzarbeiten eine Sprühdrohne angeschafft.
Foto: zVg
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Auf der Ladefläche brummt der Generator und liefert Strom für die Akkus. Im Mischtank wird Mittel angerührt. Nach wenigen Minuten ist die Drohne startklar, steigt in den wolkenverhangenen Himmel und sprüht Fungizid gegen Mehltauerkrankungen in die steilen Lagen.

Ein paar Rebzeilen weiter kraxeln zwei Männer im Hang und sprühen mit dem Schlauch. Für Raupenfahrzeuge oder Plantagen-Traktoren ist es hier zu steil, zu nass und darum zu gefährlich.

Drohnenpiloten sind gefragt

Die Drohne ist klar im Vorteil. David Aebi (34) ist Geschäftsführer des Unternehmens «Agrarpiloten», das er 2017 gründete und das zur Agrargenossenschaft Fenaco gehört.

Aktuell sind zwölf Drohnen im Einsatz. Sprühdrohnen für die Applikation von Pflanzenschutzmitteln, Streudrohnen für das Verteilen von Nützlingen auf Maisfeldern und Vermessungsdrohnen. Letztere erstellen für künftige Einsätze in den Rebbergen zentimetergenaue 3D-Modelle, die Bäume, Leitungen und andere Hindernisse scannen und mittels dieser Daten die Flugbahnen der Spritzdrohnen berechnen.

Drohneneinsätze werden im März gebucht

«Gebucht werden wir vom Gubrist bis zum Genfersee», sagt Aebi, der fünf freelance Vollzeit-Piloten beschäftigt. Zwanzig weitere kommen in der Hochsaison, also jetzt, zum Einsatz. Im Herbst und Winter sind seine Mitarbeitenden mit Service-Arbeiten, Weiterbildungen und Beratungsgesprächen mit Produzenten beschäftigt. Wer Drohneneinsätze buchen möchte, tut dies bereits im November. Im März vermessen die Drohnen der Agrarpiloten dann das Gelände.

«Pro Drohne planen wir vier Touren à fünf bis sechs Hektar.», erklärt Aebi, «Diese Planung gibt uns Sicherheit. So kommen weder wir noch die Winzer in schwierigen Jahren unter Zeitdruck. Der Drohneneinsatz bricht die Arbeitsspitzen im Rebberg, wenn die Winzer mit Laubarbeiten beschäftigt sind.»

Dienstleistung für Winzer im Nebenerwerb

Adrian Wetli (31) ist der jüngste von vier Brüdern und im Familienbetrieb in Berneck SG für die Arbeiten in den Rebbergen zuständig. Vor zwei Jahren hat er 30'000 Franken investiert, eine Drohne gekauft und den Drohnenführerschein gemacht. Seine Sprühdrohne fasst 20 Liter und erleichtert die Arbeit in den steilen Lagen des 18 Hektar grossen Betriebs. «Zeitersparnis ist das eine. Weil ich weniger oft mit schwerem Gerät in den Rebzeilen unterwegs bin, wird der Boden weniger verdichtet. Auch der Sicherheitsaspekt spielt eine wichtige Rolle», so Wetli.

Die Drohne kommt nicht nur im Weingut Wetli zum Einsatz. Immer mehr Nebenerwerbswinzer geben ihre Flächen auf. Grund dafür ist weniger die strenge Handarbeit, als das Hantieren mit Pflanzenschutzmitteln und schwerem Gerät. Hier springt Adrian mit seiner Drohne in die Bresche. So trägt er zum Erhalt der Kulturlandschaft in der grössten Weinbaugemeinde des Kantons St. Gallen bei.

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