Die Reisigkrankheit beeinträchtigt Weinreben, indem sie das Wachstum der Triebe verlangsamt, Ranken verdreht und blass gefärbte Blätter hervorbringt. Ihr Schweregrad kann je nach Rebsorte von geringfügig bis katastrophal variieren. Die Krankheit existiert schon lange und wird zum Beispiel durch die versehentliche Verwendung von infiziertem Pflanzenmaterial verbreitet.
Übertragen wird die Krankheit aber primär durch das Reisigvirus, das durch in der Erde lebende Fadenwürmer verbreitet werden kann. Sie ernähren sich von verschiedenen Pflanzenwurzeln, einschliesslich denjenigen von Weinreben. Verletzt ein mit dem Reisigvirus infizierter Fadenwurm die Wurzeln eines Rebstocks, kann das Virus ungehindert übertragen werden und beim betroffenen Rebstock die Reisigkrankheit auslösen.
Hygieneregeln einhalten
Mit dem Reisigvirus infizierte Weinreben müssen rigoros entfernt und durch gesundes Pflanzenmaterial ersetzt werden. Um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, sollten vor der Neubepflanzung eines Weinbergs Bodentests durchgeführt und nur auf Viren getestete und saubere Pflanzen verwendet werden.
Da das Reisigvirus und die damit verbundene Reisigkrankheit eine Bedrohung für die Weinindustrie darstellt, arbeiten Winzerinnen und Winzer intensiv mit Forschern zusammen, um nachhaltige Lösungen für das Problem zu finden. Der grosse Erfolg ist bis anhin jedoch ausgeblieben.
In der Zwischenzeit wird empfohlen, strikte Hygieneregeln einzuhalten und Massnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der Krankheit zu ergreifen. Dazu zählt die Verwendung von sauberen Arbeitsgeräten, das regelmässige Desinfizieren von Schneidwerkzeugen sowie die vorzeitige Vernichtung von infiziertem Pflanzenmaterial.