Mallorca-Ferien boomen nach wie vor. Weit über 100'000 Touristinnen und Touristen aus der Schweiz besuchen die Baleareninsel jährlich. Mallorca hat neben wilden Partynächten und kulinarischen Highlights aber noch viel mehr zu bieten. Wie zum Beispiel die jahrhundertealte Weinanbautradition.
Im 19. Jahrhundert kelterten die Mallorquiner bis weit über die Insel hinaus bekannte Süssweine der Rebsorte Malvasia. Die um das Jahr 1860 aus den USA nach Europa eingeschleppte Reblaus verschonte Mallorca anfänglich und half der Insel, ihre Weinverkäufe markant zu steigern. So wurden im Jahr 1891 nahezu 50 Millionen Liter Wein aus Mallorca exportiert.
Vielfältiger Weinbau auf Mallorca
Schlussendlich schwappte die Reblaus dann doch auf Mallorca über und führte zum Absterben fast aller Rebstöcke. Rund ein halbes Jahrhundert später belebte der touristische Aufschwung ab 1960 Mallorcas Status als Weinproduzent von neuem. 1990 wurde mit der DO Binissalem Mallorcas erste geschützte Ursprungsbezeichnung für Wein ins Leben gerufen.
Auf etwas mehr als 400 Hektar werden in Binissalem zwischen 70 und 140 Metern über Meer sowohl weisse wie auch dunkle Reben angepflanzt. Die gängigsten Rotweine werden aus Manto Negro und Callet gekeltert, während die Rebsorte Moll bei den Weissen die Nase vorne hat. Heutzutage werden die Weine vorwiegend auf Mallorca selbst getrunken, zu einem kleinen Teil aber auch exportiert.
Neben der zweiten, etwas über 300 Hektar umfassenden Ursprungsbezeichnung Pla i Llevant, werden noch auf zahlreichen weiteren Ländereien Mallorcas Weinreben angepflanzt. Die gesamte Rebfläche ist mit mehr als 2000 Hektar allerdings weniger als halb so gross wie diejenige des Kantons Wallis. Der Grossteil der mallorquinischen Weine, egal ob weiss, rot oder rosé, präsentiert sich jung am schönsten.