Auf einen Blick
- Auf 2500 Höhenmetern ist der Luftdruck rund 25 Prozent niedriger
- Der niedrigere Luftdruck hat Auswirkungen auf unseren Geschmackssinn
- Die dünne, trockene Luft in den Bergen beeinträchtigt die Wahrnehmung von Weinaromen
- Dagegen hilft Wassertrinken
Dieses Phänomen kennt jeder: Pasta muss in den Bergen länger kochen, bis sie «al dente» ist. Lässt der Luftdruck nach, sinkt der Siedepunkt von Wasser und die Spaghetti haben länger, bis sie gar sind.
Auch beim Weingenuss spielt die Höhenlage eine wichtige Rolle. Wenn deine Lieblingsweine in der Skihütte anders riechen und vielleicht nicht ganz so sanft über die Zunge rollen, hat auch das mit dem Luftdruck zu tun.
Schneller beschwipst auf dem Gipfel?
Ab 2500 Meter über Meer spüren wir die Höhe. In der sogenannten Schwellenhöhe fällt der Luftdruck im Vergleich zur Meereshöhe um 25 Prozent ab. Kein Problem, denn unser Körper kann sich gut akklimatisieren. Allenfalls fühlen wir uns ein wenig schwindlig. Darum meinen auch viele, dass alkoholische Getränke in den Bergen schneller beschwipst machen, was definitiv nicht stimmt.
Aber unser Geschmackssinn wird ganz schön beeinträchtigt. Der niedrigere Luftdruck senkt die Dichte der Duftmoleküle. Die Aromen verflüchtigen sich rasch. Wir empfinden Weine als weniger komplex, oft setzen sich die fruchtigen Aromen durch, während würzige oder florale Noten sich in Luft auflösen.
Dünne und trockene Luft
Zudem ist die Gipfelluft nicht nur dünner, sie ist auch trockener. Das hat Auswirkungen auf unsere Schleimhäute. Ist unsere Riechschleimhaut in der Nase zu trocken, werden Aromen schlechter aufgenommen. Und bei einer trockenen Mundschleimhaut wirken Säure und Tannin stärker und darum unangenehmer am Gaumen.
Damit im Gipfelglück auch der Wein schmeckt, gibt es nur eins: Für ausreichend Flüssigkeit sorgen, und zwar mit Wasser.