Die Weinproduktion ist und bleibt in unseren landwirtschaftlich geprägten Nachbarländern ein wichtiger Wirtschaftszweig. Mehr noch, Wein ist ein Kulturgut. Mit der «Befriedung» grosser Teile Europas durch die Römer kam es zur Verbreitung von Sprache und Literatur, Architektur und Medizin sowie einer reichlichen Menge Wein. Damals gab es ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Soldaten hatten Anrecht auf ihre tägliche Ration und sogar Sklaven durften davon trinken.
Wein statt Wasser
Im Mittelalter und sogar bis Ende des 19. Jahrhunderts gehörte gegorener Rebensaft aufgrund der schlechten Wasserqualität zum Alltag wie das tägliche Brot. Selbstverständlich war früher nicht nur der Pro-Kopf-Konsum, sondern auch die Rebfläche in den wichtigsten Weinbauländern Europas um einiges grösser als heute. Auch in kühleren Gebieten war sie beträchtlich. So wurden beispielsweise im Kanton Zürich Ende des 19. Jahrhunderts von insgesamt knapp 20’000 Winzern stolze 5600 Hektar Land zur Weinproduktion bewirtschaftet, teilweise auf heute unvorstellbaren, schattigen und unwirtlichen Lagen. Dementsprechend dünn und säuerlich schmeckten die Tropfen damals. Zum Vergleich: Heute umfasst die Rebfläche ungefähr 650 Hektar, meist an Südhängen.
Wein der Könige
Aber nicht nur einfache Leute tranken damals Wein. Schon im Altertum war er das bevorzugte Getränk von Pharaonen, Kaisern, Zaren und Königen. Es gibt deshalb auch keine prestigeträchtige Weinregion in der «alten Welt», die sich nicht damit schmückt, schon mal an einem Fürstenhof ausgeschenkt worden zu sein. Friedrich I. von Preussen und Zar Peter der Grosse tranken Tokajer, der Sonnenkönig Louis XIV bevorzugte «Vin de Champagne» und auch Napoleon begoss seine Siege mit Champagner. Dies führte unweigerlich dazu, dass die exklusiven und komplexen Tropfen für die Oberschicht reserviert waren. Das Fussvolk musste sich mit dünnem Fusel begnügen.
Qualitätsoffensive
Heute müssen wir das glücklicherweise nicht mehr erleben. Moderne Technik in den Kellereien und Innovation im Weinbau führte zu einer Qualitätsrevolution. Einfache, in grossen Mengen hergestellte Tropfen können mittlerweile nicht mehr als billiger Fusel abgekanzelt werden, sondern sind meist hervorragend produzierte Weine, die den Grossteil der Gewinne einspielen. Natürlich gibt es weiterhin sündhaft teuren Wein für die oberen Zehntausend. Dabei handelt es sich aber – ehrlich gesagt – um ein Nischenprodukt. Denn die grosse Mehrheit der Kundinnen und Kunden will, vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, keine dreissig Franken und mehr für eine Flasche Wein ausgeben. In Zeiten des rückläufigen Weinkonsums scheuen die grossen Produzenten keinen Aufwand, um professionell produzierten Alltagswein an die Kundin und den Kunden zu bringen.
Im breiten Weinsortiment von Coop kriegen Sie selbstverständlich unter dem Label «Prix Garantie» viel Wein für wenig Geld. Aber Sie finden auch weitere zahlreiche Tropfen im unteren Preissegment, die einen Versuch wert sind.
In letzter Zeit habe ich verschiedene Low-Budget-Weine verkostet und versucht, meine Vorlieben für komplexe Tropfen auszublenden. Diese einfachen, aber ehrlichen Weine haben mich überrascht.
3 Weine fürs kleine Portemonnaie
Prix Garantie Alsace AOC Gewürztraminer Henri Martin, für 7.95 Franken
Ein sortentypischer Gewürztraminer aus dem Elsass. Traditionell mit etwas Restsüsse und einem betörenden, fast parfümierten Bouquet. In der Nase mit exotischen Fruchtaromen von Litschi, Orangenschale und Aprikose, gepaart mit verführerischen Nuancen von Rosenblättern und Blüten. Am Gaumen etwas süsslich, mit zurückhaltender Säure und mittellangem Finish. Den Wein können Sie sowohl zu Pork Chops oder pikanten Chicken Wings als auch zu fruchtigen Desserts auftischen.
Prix Garantie Alsace AOC Gewürztraminer Henri Martin, für 7.95 Franken
Ein sortentypischer Gewürztraminer aus dem Elsass. Traditionell mit etwas Restsüsse und einem betörenden, fast parfümierten Bouquet. In der Nase mit exotischen Fruchtaromen von Litschi, Orangenschale und Aprikose, gepaart mit verführerischen Nuancen von Rosenblättern und Blüten. Am Gaumen etwas süsslich, mit zurückhaltender Säure und mittellangem Finish. Den Wein können Sie sowohl zu Pork Chops oder pikanten Chicken Wings als auch zu fruchtigen Desserts auftischen.
Prix Garantie Pays d'oc IGP Marjolaine Rosé Cinsault & Syrah, für 3.50 Franken
Natürlich ist das kein komplexer Wein, aber dafür wurde er auch nicht produziert. Trotzdem kann er schon in der Nase überzeugen. Duftende Aromen von Erd- und Himbeeren, aber auch etwas Mandarinli bestimmen das Bouquet. Am Gaumen frisch, mit wenig Säure und mittellang. Das kann man sehr wohl trinken, am besten eisgekühlt und zum Apéritif.
Prix Garantie Pays d'oc IGP Marjolaine Rosé Cinsault & Syrah, für 3.50 Franken
Natürlich ist das kein komplexer Wein, aber dafür wurde er auch nicht produziert. Trotzdem kann er schon in der Nase überzeugen. Duftende Aromen von Erd- und Himbeeren, aber auch etwas Mandarinli bestimmen das Bouquet. Am Gaumen frisch, mit wenig Säure und mittellang. Das kann man sehr wohl trinken, am besten eisgekühlt und zum Apéritif.
Prix Garantie El Flamenco España Tinto, für 4.20 Franken
Die grosse Überraschung! Der Tropfen ist süffig, balanciert und hervorragend produziert. In der Nase dominieren Himbeer-, Heidelbeer- und Zwetschgenaromen. Am Gaumen mit ziemlich frischer Säure, guter Struktur und mittellangem Abgang. Kann gut zum Grillspass entkorkt werden. Zu Chips und Wurst, aber auch zu Cheeseburger macht er eine gute Figur. Kein exklusiver Tropfen, aber viel Wein für sehr wenig Geld.
Prix Garantie El Flamenco España Tinto, für 4.20 Franken
Die grosse Überraschung! Der Tropfen ist süffig, balanciert und hervorragend produziert. In der Nase dominieren Himbeer-, Heidelbeer- und Zwetschgenaromen. Am Gaumen mit ziemlich frischer Säure, guter Struktur und mittellangem Abgang. Kann gut zum Grillspass entkorkt werden. Zu Chips und Wurst, aber auch zu Cheeseburger macht er eine gute Figur. Kein exklusiver Tropfen, aber viel Wein für sehr wenig Geld.
Der Artikel stammt von Tobias Gysi, Weinakademiker und Schweizer Weinsommelier. Er ist Autor der Rubrik «Château Gysi» für Mondovino.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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