Stell dir vor, du hast einen Rotwein mit einer blassen Farbe vor dir. Er riecht nach reifen, roten Kirschen, getrockneten Gewürzen, Zedernholz und leicht rauchig. Im Gaumen fallen dir die hohe Säure, die moderaten, reifen Tannine und der mittlere Körper auf. Der Fall ist klar: Pinot Noir. Doch woher?
Ebenso schwierig ist der Fall zum Beispiel bei im Eichenfass ausgebauten, vollmundigen, reif fruchtigen Chardonnays. Kalifornien, Südafrika, Australien oder vielleicht doch Burgund aus einem warmen Jahrgang? Zum Glück gibt es Weine, die dank ihrer typischen Kombination aus Rebsorte und Anbaugebiet relativ gut erkennbar sind.
Diese Rotweine verraten ihre Herkunft
Weinregion: Beaujolais, Frankreich
Rebsorte: Gamay
Beaujolais-Nouveau-Rotweine erkennst du an den charakteristischen Zimt-, Bananen-, Kirsch- und Heidelbeeraromen, die aus dem für die Region typischen Verfahren der Kohlensäuremaischung hervorgehen. Die fruchtigen Weine haben immer einen schlanken Körper und wenig Tannin.
Weinregion: Barossa Valley, Australien
Rebsorte: Shiraz
In der Schweiz auch Syrah genannt, gehört Shiraz zu den zehn meist angepflanzten Rebsorten der Welt und wächst aktuell in über 31 Ländern. Weltbekannt und für die Region typisch ist der fette, reif fruchtige, holzige Stil aus dem Barossa Valley in Australien. Die körperreichen Weine haben typischerweise einen hohen Alkoholgehalt und riechen nach reifen, dunklen Früchten, Vanille und Schokolade.
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Weinregion: Valpolicella, Italien
Rebsorte: Corvina
Amarone della Valpolicella ist ein weiterer Rotwein, welcher seine Herkunft offen zur Schau stellt. Vor der Gärung werden die Trauben der Rebsorte Corvina während mehreren Wochen an der Luft getrocknet, damit sich Aromen und Zuckergehalt konzentrieren. Der finale Wein zeigt typische, dichte Aromen von Gewürzen und vornehmlich roten Beeren, einen hohen Alkoholgehalt und vollen Körper, gefolgt von einem oft langen Abgang.
Weinregion: Kalifornien, USA
Rebsorte: Zinfandel
Ähnlich wie Barossa Valley Shiraz haben kalifornische Rotweine der Rebsorte Zinfandel praktisch immer einen hohen Alkoholgehalt und ebenso vollen Körper. Neben den reifen, dunklen Fruchtaromen gesellen sich zusätzlich rote Früchte, in der Wahrnehmung wirken diese meistens etwas gekocht oder sogar marmeladig. Manche Stile enthalten dabei zusätzlich einen Anteil Restsüsse.
Diese Weissweine verraten ihre Herkunft
Weinregion: Mosel, Deutschland
Rebsorte: Riesling
Mosel-Rieslinge sind meistens etwas leichter als die aus anderen deutschen Weinregionen, wie zum Beispiel aus dem Rheingau. Was sie jedoch einzigartig macht, ist die Balance zwischen einer sehr hohen Säure, möglichem Restzucker und den klar definierten, konzentrierten blumigen und grünen Fruchtaromen. Im Alter entwickeln die Weine oftmals ihre typischen Honig- und Petrolaromen.
Weinregion: Marlborough, Neuseeland
Rebsorte: Sauvignon Blanc
Die unverwechselbare Charakteristik dieser beliebten Übersee-Weissweine ist die Kombination aus grasigen, krautigen Aromen mit tropischen Früchten wie zum Beispiel Passionsfrucht, Ananas oder Mango. Ihre Säure ist stets hoch, wobei Körper und Alkohol im Mittelfeld liegen.
Weinregion: Vinho Verde, Portugal
Rebsorten: Loureiro und Arintho
In dieser verregneten Region im Norden Portugals werden Weissweine gekeltert, die du aufgrund ihrer Einzigartigkeit relativ einfach zuordnen kannst. Charakteristische Merkmale sind der oftmals niedrige Alkoholgehalt, gepaart mit einem kleinen Anteil Restsüsse in Begleitung von dezenter Kohlensäure, was die Weine umso frischer macht. Die Aromen sind klassischerweise im Bereich von Zitrusfrüchten, Birnen und Kräutern angesiedelt.
Weinregion: Chablis, Frankreich
Rebsorten: Chardonnay
Diese weltberühmte Rebsorte wird praktisch in jedem Weinanbauland angepflanzt. Chablis-Chardonnays sind jedoch unverkennbar: immer trocken, mit moderatem Alkohol sowie präziser und hoher Säure. Klassische Chablis-Aromen in der Nase sind grüner Apfel, Zitrusfrüchte und gelegentlich Austernschalen. Eichenaromen sind selten und falls wahrnehmbar, nur dezent vorhanden.