Früher ging man zum Italiener und bestellte sich eine Pizza: Meistens kam sie aus dem Holzofen, hatte einen dünnen Boden und einen knusprigen – manchmal auch leicht verbrannten – Rand. Doch mittlerweile verbreiten sich mehrere andere Pizza-Sorten wie ein Lauffeuer – die sozialen Medien sind voll von den neapolitanischen Pizzen und der Pinsa. Auch die Amerikaner haben eine ganz eigene Art, die Pizza zuzubereiten.
Die neapolitanische Pizza
Die neapolitanische Pizza, die gerade einen riesigen Hype erlebt und mittlerweile in fast allen grossen Städten irgendwo erhältlich ist, zeichnet sich durch ihren sehr luftigen Teig aus. Sie ist meistens nicht so gross, wie die Wagenräder, die wir aus den anderen Pizzerien kennen – sättigt aber dennoch sehr gut, da sie einen hohen Anteil an Teig an.
Die Zubereitung des Bodens ist auch das Geheimnis hinter der Pizza, die ursprünglich aus Neapel stammt. Gemäss der Tradition muss der Teig, der nur aus den einfachen Grundzutaten Mehl, Wasser, Hefe und Salz besteht, bereits 24 bis 48 Stunden vor dem Backen vorbereitet werden und dann ausreichend ruhen. Der Teig wird dann zu einem maximal 35 cm grossen Fladen geformt, wobei der Rand weich und luftig bleibt, das Innere der Pizza hingegen hauchdünn. Der Belag ist puristisch: Ganz klassisch kommt nur Tomatensauce, Mozzarella Fior di Latte sowie Basilikum drauf. Die süditalienische Spezialität wird anschliessend traditionell im Holzofen gebacken
Im Februar 2010 wurde die Auszeichnung «Specialità Tradizionale Garantita», kurz STG, eingeführt, welche die Tradition der neapolitanischen Pizza schützt – wer also das Original anpreist, muss sich an strikte Regeln halten. So soll das Traditionsgericht und somit das italienische Kulturerbe geschützt werden. Beispielsweise ist in der entsprechenden Verordnung exakt geregelt, wie und womit der Teig geknetet werden muss.
Damit die selbst gebackene Pizza gelingt, sind die passenden Zutaten, Geduld und die richtige Technik bei der Zubereitung notwendig. Wenn man diese 10 typischen Fehler vermeidet, gelingt das beliebte Gericht aus Italien auch daheim.
Damit die selbst gebackene Pizza gelingt, sind die passenden Zutaten, Geduld und die richtige Technik bei der Zubereitung notwendig. Wenn man diese 10 typischen Fehler vermeidet, gelingt das beliebte Gericht aus Italien auch daheim.
Die Pinsa
Auch immer verbreiteter ist die Pinsa, die im Gegensatz zur neapolitanischen Pizza noch keine lange Tradition hat: Sie soll erst 2001 erfunden worden sein. Als Erfinder gilt Corrado Di Marco, der Spross einer römischen Pizza- und Brotbäckerfamilie.
Im Gegensatz zur süditalienischen Pizza-Spezialität wird die Pinsa nicht nur aus einer Mehlsorte, sondern aus einer Mischung von Weizen-, Reis- und Sojamehl hergestellt. Ausserdem hat der Teig einen hohen Wasseranteil und es wird Sauerteig beigefügt. Eine Pinsa ist auch nicht zwingend rund – sie besteht viel eher aus einem länglich-ovalen Teigfladen, der vielfältig belegt werden kann. Als Belag dienen etwa Tomaten, anderes Gemüse, Rucola, Käse, Schinken oder Salami. Und was ebenfalls speziell ist: Im Gegensatz zur Pizza wird eine Pinsa oft erst nach dem Backen belegt.
Der Pinsa-Teig soll aufgrund der verschiedenen verarbeiteten Mehlsorten besser verdaulich sein als herkömmlicher Pizza-Teig. Da Reismehl mehr Wasser bindet als Weizenmehl, ist der Anteil an enthaltenen Kohlenhydraten pro Pinsa kleiner – das wiederum führt dazu, dass die ovale Pizza-Variation meistens kalorienärmer ist als eine klassische Pizza.
Die amerikanische Pan Pizza
Die Amerikaner wiederum haben einen ganz eigenen Weg gefunden, Pizza schmackhaft zuzubereiten: Sie backen Pizza in Pfannen! Die amerikanische Pan Pizza hat einen sehr dicken, fluffigen Teig und eine knusprige Kruste. Der Teig erinnert eher an Brot oder Focaccia, nicht an dünnen Pizzateig. Zudem wird amerikanische Pizza mit allem belegt, was das Herz begehrt – und der Kühlschrank hergibt. Cheddar, Hackfleisch, Jalapeños, Feta, Camembert, mit Käserand – you name it! Von all dem Belag darf nicht zu wenig drauf sein – amerikanische Pizza besteht aus dickem Teig, der ebenso dick und gehaltvoll belegt wird.
Die kalorienärmeren Alternativen
Eine kalorienärmere Variante des italienischen Traditionsgerichtes ist die Schüttelpizza, die sich besonders auf Social Media grosser Beliebtheit erfreut. Das Low-Carb-Rezept ist im Handumdrehen zubereitet: Alle Zutaten – also Hüttenkäse, Käse, Eier und «Belag» nach Wahl – werden einfach in eine Schüssel gegeben, vermengt und auf ein Backblech ausgestrichen. Nach dem Backen erinnert das Gericht rein optisch zwar an eine Pizza, geschmacklich ist die Schüttelpizza auch sehr lecker – doch nach einer klassischen Pizza schmeckt es natürlich nicht. Auch dünne Zucchini-Scheiben werden immer mal wieder als gesünderer Pizza-Boden-Ersatz angepriesen, doch an das Original mit knuspriger Kruste kommt auch das nicht ran.
Eine Option, Pizza etwas gesünder zu gestalten, ist eine Protein-Pizza mit Light-Belag: Bis zu einem Drittel des Mehls im Teig kann durch Protein-Pulver, am besten einem Mix aus Casein und Whey, ersetzt werden. Alternativ kann auch ein Wrap – eventuell ein Protein- oder Vollkorn-Wrap – als Boden verwendet werden. Beim Belag spart man mit Light-Mozzarella sowie beispielsweise fettarmer Salami auch noch einmal viele Kalorien.