Auf einen Blick
- Boskop: Winterapfel mit kräftigem Geschmack
- Imposante Grösse: Exemplare können bis zu über 200 Gramm wiegen
- Boskop sind ideal für Apfelwähen
Ich war noch niemals in New York. Aber mein liebster Big Apple ist ohnehin der grosse Boskop! Es ist ein typischer Winterapfel, also eine Lagersorte, die zwar im Herbst geerntet wird, den vollen Geschmack aber erst durch die Lagerung, so ab Dezember, entwickelt. Im Handel oder auf dem Biohof findet er sich bis im April.
Seine Statur ist imposant und überragt die meisten anderen Äpfel. Exemplare können schon mal so gross werden wie eine Grapefruit und über 200 g wiegen. Typisch ist auch die matte, ledrige Haut.
Oft von Grün ins Rot gehend und mit urchigen Rostflecken versehen, gehört er zu den alten Apfelsorten und zur Familie der Renetten. Sein ursprünglicher Name war denn auch «Renette von Montfort». Mancherorts wird er auch einfach Lederapfel genannt.
Vielen schmeckt er zu kräftig und zu säuerlich, um ihn roh zu essen. Daher gilt der Boskop als idealer Back- und Kochapfel für Wähen, Apfelkuchen, Apfelmus oder auch für gepressten Apfelsaft. Das Fruchtfleisch bleibt beim Backen besonders kompakt und saftig. Und der Geschmack zeichnet sich durch eine feine Säure aus, die den hohen Zuckergehalt gekonnt in Schach hält.
Meine liebste Verwendung für Boskop ist die gute, klassische Schwiizer Öpfelwähe. Für mich ein kulinarisches Denkmal!
Und bitte: Lassen Sie für einmal Zimt und Vanille aus und geniessen Sie den umwerfenden Eigengeschmack dieses Paradeapfels.
Zutaten
- 1 gekaufter runder Bio-Blätterteig
- 2 Boskop, geschält und in Spalten geschnitten
- 250 g Vollrahm
- 1 Ei
- 1 EL Zucker
- Gemahlene Mandeln oder Haselnüsse zum Streuen
Zubereitung
Ein Wähenblech von 28 bis 30 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 220 Grad Umluft vorheizen. Teig in das Wähenblech legen, den Rand hochziehen und andrücken, den Teigboden mit einer Gabel einstechen. Den Boden mit gemahlenen Mandeln oder Haselnüssen bedecken. Die Apfelspalten auf dem Teig verteilen. In einem Messbecher Vollrahm, Ei und Zucker verrühren und den Guss gleichmässig über die Apfelspalten verteilen. In den Ofen schieben und rund 25 Minuten backen, bis die Apfelkanten und die Teigränder schön dunkel karamellisiert sind.
Wer lieber selber einen Teig herstellt, kann gerne einen einfachen Mürbeteig machen. Dazu 200 g Weiss- oder Halbweissmehl, ½ TL Salz, 100 g kalte Butter in Stücken und 0,5 dl Wasser in eine Teigschüssel geben. Mit den Händen zügig zu einer krümeligen Masse verreiben. Zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und 30 Minuten kühlen lassen. Dann zwischen Backpapier oder auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und für die Apfelwähe verwenden.
Gutes Gelingen und en Guete!