Auf einen Blick
- Bildigsnetz vernetzt Schulen und Fachkräfte wie ein Tinder für Bildung
- Angela Works platziert Vakanzen blitzschnell auf Social Media
- Demnächst wird ein Smartspider für die Bildung lanciert
Till und Joana De Ridder denken gross: Ihr Start-up Bildigsnetz soll zur nationalen Plattform wachsen, auf der Schulen und Fachkräfte sich präsentieren und zueinander finden. Eine Art Tinder für den Bildungsbereich also. Als Joana De Ridder (28), Sekundarlehrerin und Heilpädagogin, vor ein paar Jahren nach einer Stelle suchte, war es für sie aufwendig, aussagekräftige Informationen über die Schulen mit Vakanzen zu finden. So entstand die Idee für Bildigsnetz. «Mit Bildigsnetz machen wir die verschiedenen Bildungsakteure sichtbar, vernetzen sie und ermöglichen den Austausch», erklärt Till De Ridder (37) die Grundidee. Er ist überzeugt: «Die heutigen Herausforderungen im Bildungswesen können wir über digitale Netzwerke lösen.»
Die Plattform ging vor einem Jahr an den Start und weist derzeit gegen 800 Profile von Lehrpersonen und anderen schulischen Fachkräften aus. Hinzu kommen 75 Schulprofile. Till De Ridder trägt die Idee unermüdlich nach Aussen und konnte pädagogische Hochschulen, einzelne Kantone und den Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz als Kooperationspartner gewinnen. Er wendet neben seiner Stelle als Co-Schulleiter viel Zeit auf für das Unternehmen.
Für eine Schulleitung sei es eine tolle Chance, die eigene Schule authentisch und positiv vorzustellen und sich auf der Plattform zu profilieren, findet De Ridder. Das aussagekräftige Profil soll den Schulen dabei helfen, ihre offenen Stellen, die sie direkt auf Bildigsnetz publizieren können, mit Lehrpersonen zu besetzen, die auch wirklich zur Schule passen.
Berufliches Speeddating
Bildigsnetz ist für Lehrpersonen kostenlos. Schulen bezahlen ein Jahresabo für ihr Profil und das Ausschreiben von Vakanzen. Auch beim Unternehmen Angela Works bezahlen Schulen, nicht aber die Fachkräfte fürs Mitmachen. Dahinter steckt Angela Jetter (45), Quereinsteigerin in den Lehrerberuf und seit 2019 mit ihrem Unternehmen aktiv – sie konzentriert sich vor allem auf den Kanton Zürich. Schulen melden ihr eine Vakanz, dann wird Angela Works aktiv. «Es muss in den meisten Fällen schnell gehen. Eine Kindergartenklasse kann nun mal nicht ohne Lehrperson sein», sagt Jetter. Ihre Stärke sei es, die Vakanz dort zu publizieren, wo das Zielpublikum sei – je nachdem bei Tiktok, Instagram, Telegram, Facebook. «Wir kennen den Markt», sagt Jetter. Gut 15’000 Vikariate habe sie seit 2021 besetzt. Neben Vikariaten vermittelt sie inzwischen auch Fachkräfte für feste Stellen – und lädt an Events zu einer Art Speeddating zwischen Schulen und Lehrpersonen.
Neben Bildigsnetz und Angela Works gibt es verschiedene weitere Akteure, die den Fachkräftemangel als Geschäftsfeld entdeckt haben. Schulpersonal.ch präsentiert sich als Headhunter für das Bildungswesen, Epalero setzt als Stellenvermittler auf digitale Lösungen, ebenso wie das Start-up Teacher-Switch, das sich zum Ziel setzt, bis 2027 «der grösste Schweizer Stellenvermittler im Bildungsbereich» zu sein. Und mit Visch24 ist im November ein weiteres Start-up hinzugekommen, das als Plattform Schulen und Lehrpersonen vernetzen will. Ein Insider kommentiert die wachsende Zahl von Dienstleistern mit Plattformen im gleichen Segment als «munteres Kannibalisieren».
Ein Smartspider für die Bildung
Unter Bildungsfachleuten als zentral erkannt ist das Thema Passung, gemeint ist das perfekte Matching zwischen Schule und Fachkraft in Bezug auf feste Stellen. Also: passt die Schule tatsächlich zur Lehrperson und umgekehrt? Denn: Lieber als ein kurzer Flirt ist den Schulen eine Langzeitbeziehung. Wenn es passt, gibt es Stabilität im Team, eine hohe Identifikation mit der Schule, weniger Wechsel, weniger Stress mit dem erneuten Rekrutieren.
Hilfreich könnte hier eine neue digitale Anwendung sein: Noch im November wird kostenlos ein Tool namens «Passt!» für die ganze Schweiz zur Verfügung stehen, das ähnlich wie der bekannte Polit-Smartspider Smartvote funktioniert und für den Bildungsbereich erarbeitet wurde. Initiiert haben es Angela Jetter und Colette Schneider Stingelin von der ZHAW, welche für die wissenschaftliche Erarbeitung zuständig war. Unterstützt wird das Vorhaben durch die Stiftung Mercator Schweiz.
Daniel Auf der Maur (52), verantwortlich für das Programm Lernen der Zukunft bei der Stiftung Mercator, sagt, das Thema Schulkultur sei bis jetzt beim Thema Fachkräftemangel vernachlässigt worden. «Schulen können im neuen Tool darstellen, was sie ausmacht, zum Beispiel welche Art der Zusammenarbeit sie pflegen», sagt Auf der Maur. Ausgehend vom Spider einer stellensuchenden Lehrperson wird auf einen Blick sichtbar, ob es – um im Jargon der Singlebörsen zu bleiben – ein Match gibt.
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