Tipps für Eltern
Vier wichtige Aspekte der Medienerziehung

Kinder fit machen für unsere digitale Welt: Wie geht das? Was sind die wichtigsten Faustregeln für Eltern? Medienpädagogin Eveline Hipeli erklärt die «vier B» einer gelungenen Medienerziehung.
Publiziert: 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 22:10 Uhr
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Eveline Hipeli ist Medienpädagogin an der PH Zürich.
Foto: ulladieeule.ch

Auf einen Blick

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Ramona RosatiRedaktorin Gesellschaft

Der Umgang mit sozialen Medien stellt Eltern und Erziehende vor grosse Herausforderungen. Lehrer und Bildungs-Tiktoker Niko Kappe (39) zeigt in seinem aktuellen Buch «Generation Tiktok» die positiven Seiten von Social Media auf. Doch wie können Eltern ihre Kinder konkret durch die digitale Welt begleiten?

Antworten hat Eveline Hipeli (44), Medienpädagogin an der Pädagogischen Hochschule Zürich. «Eltern können mehr, als sie denken», sagt sie. Medienerziehung sei kein reines Technikthema, sondern ein normaler Teil der Erziehung. Wichtiger als Fachwissen sind laut Hipeli Interesse, offene Gespräche und klare Regeln. Zentral in der Medienerziehung sind für Eveline Hipeli folgende «vier B».

1 Begleiten

Eltern sollten ihre Kinder bei der Mediennutzung aktiv begleiten, sie aber nicht andauernd kontrollieren. «Das Begleiten heisst nicht, dass man ständig dabei sein muss», betont Hipeli. Es geht darum, Interesse zu zeigen und auch gemeinsame Medienmomente zu schaffen. Hipeli empfiehlt, früh eine positive und offene Gesprächskultur über Medien aufzubauen.

2 Beurteilen

Eltern dürfen Medieninhalte kritisch beurteilen und altersgerechte Angebote auswählen. Hipeli rät Eltern, sich zu fragen: «Passt das zum Kind? Passt das zu meiner eigenen Einstellung?» Bei jüngeren Kindern können Eltern die Inhalte noch stärker vorgeben, bei Jugendlichen nimmt die Vorselektion ab, und Eltern sollten zunehmend das Gespräch über Medienthemen suchen.

3 Besprechen

Offen über Chancen und Risiken von digitalen Medien sprechen: Regelmässige Gespräche über Medien sind wichtig, nicht nur bei Problemen, sondern auch bei positiven Erfahrungen. Hipeli sagt: «Das Internet ist wie eine Kinderüberraschung – es enthält tolle Dinge, aber auch gefährliche Inhalte.» Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, von Erlebnissen zu erzählen – ohne Angst vor Strafen.

4 Beschränken

Sinnvolle Medienregeln wie die Nutzungszeit sind wichtig, sollten aber Raum für Flexibilität bieten. Kinder sollten, je älter sie werden, mitreden dürfen, um sich einbezogen zu fühlen. Zudem empfiehlt es sich, die Medienregeln mit zunehmendem Alter auch anzupassen.

Gemäss Hipeli sollen Medien möglichst nicht als Bestrafung oder Belohnung eingesetzt werden: «Medien nehmen dann einen Stellenwert ein, den sie eigentlich gar nicht haben sollten. Ausser das Kind hat seine Medienzeit überschritten: Dann macht es Sinn, am Folgetag Zeit abzuziehen.»

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