Bedanken Sie sich bei den skrupellosen Immobilienkonzernen und ihren willfährigen Gehilfen im Parlament! Diese haben jüngst mehrere parlamentarische Initiativen auf den Weg gebracht, um das Mietrecht gezielt auszuhöhlen. Der Kündigungsschutz wurde gerade erst massiv geschwächt, zudem hat das Parlament einen Vorstoss abgewiesen, der missbräuchliche Renditen durch Kontrollen verhindern soll, und als Nächstes soll die Auskunftspflicht des Vormietzinses abgeschafft werden.
Ausbaden müssen das normal verdienende Menschen wie Sie, die aufgrund überhöhter Mieten allein 2022 über zehn Milliarden Franken zu viel bezahlt haben – und keine bezahlbare Wohnung finden. Das ist nicht der «masslosen Zuwanderung» geschuldet, wie Politiker am ganz rechten Rand gern behaupten, sondern ganz banal der grenzenlosen Gier der Immo-Lobby und ihrer Handlanger.
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Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als Ihr Suchgebiet zu erweitern, um Aussenquartiere wie Schwamendingen oder Agglomerationsgemeinden wie Dietikon oder Uster. Das ist natürlich nicht so sexy wie Zürich-Wiedikon, und ein Schulwechsel macht Ihren Kindern gewiss keinen Spass. Aber ein Elternpaar, das sich eigentlich trennen möchte, ist noch viel weniger lustig.
Tun Sie Ihren Kindern das Zusammenbleiben nicht an. Die Stimmung zwischen Ihnen ist wohl seit langem nicht mehr gut, und das ist für Kinder nicht nur in der Gegenwart unerträglich, es belastet auch ihre Zukunft, denn sie lernen von Ihnen, dass eine Beziehung etwas Mühsames, Freudloses ist – und werden das später mit grosser Wahrscheinlichkeit replizieren, weil sie es für normal halten.
Ziehen Sie an einen netten Ort, wo Sie zwei bezahlbare Wohnungen finden, werden Sie Mitglied beim Mieterverband und nutzen Sie Ihr Stimm- und Wahlrecht für eine sozialere Schweiz.