Als der Basler Rabbiner Moshe Baumel (35) die erste Kerze anzündet, leuchten die Augen der Kinder im israelitischen Kindergarten Basel. Endlich beginnt Chanukka, das jüdische Lichterfest! Danach eilen sie freudig zum Buffet, das in einem anderen Raum auf sie wartet. Doch nicht nur für Kinder ist Chanukka speziell. Für viele Jüdinnen und Juden haben die Feiertage eine ganz spezielle Bedeutung – gerade dieses Jahr. Baumel sagt: «Das Licht ist ein starkes Symbol der Hoffnung. Und in dieser dunklen Zeit ist Hoffnung für die jüdische Gemeinschaft besonders wichtig».
Jeden Tag eine Kerze
Chanukka dauert acht Tage. Jeden Tag wird eine weitere Kerze entzündet an der Chanukkia, einem achtarmigen Leuchter. Viele Jüdinnen und Juden feiern das Fest in der Gemeinschaft. Am Wochenende erwartet Rabbiner Baumel überdurchschnittlich viele Menschen in der Basler Synagoge. Baumel sagt: «Chanukka ist aber ein Fest, das nicht nur religiöse Juden feiern. Viele begehen es zu Hause im Kreise ihrer Familie. Es ist sehr wichtig, für die jüdische Identität».
Und was feiern Jüdinnen und Juden an Chanukka? Vor mehr als 2000 Jahren belagerten Hellenen die Region und verboten den Juden die Religionsausübung. Dagegen wehrten sie sich und eroberten ihren Tempel in Jerusalem zurück. Rabbiner Baumel sagt: «Mit Chanukka gedenken wir eines jüdischen Freiheitskampfs.» Das habe viel Bezug zur Aktualität. Dieses Mal gehe es um die Befreiung von Terror.