Am 7. Oktober drangen Hunderte von Hamas-Kämpfern nach Israel ein. Sie entführten rund 240 Menschen und töteten laut Angaben Israels 1200 weitere. Als Reaktion auf den Grossangriff leitete Israel eine ausgiebige Militäroperation im Gazastreifen ein. Laut Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza wurden bislang über 12'000 Palästinenser getötet. Ein Ende des blutigen Kriegs ist nicht in Sicht.
Teil der israelischen Militäroperation ist eine grossangelegte Bodenoffensive. Daran beteiligt war auch Oberstleutnant Salman Chabaka (†33). Der israelische Soldat fiel Anfang November im Norden Gazas. Seither trauert Israel um den ehemaligen Kommandeur des 53. Bataillons der 188. Panzerbrigade.
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Chabaka war einer der hochrangigsten israelischen Offiziere, die bis heute im Krieg gefallen sind. Bei seiner Beerdigung waren zahlreiche Militäroffiziere und Politiker anwesend. Darunter auch Ex-Präsident Reuven Rivilin (84). Für sie und seine Familie starb Chabaka als Held.
Er tötete zahlreiche Hamas-Kämpfer
Denn am 7. Oktober war er einer der ersten Soldaten, die im Kibbutz Be'eri eintrafen. Er brachte dort zahlreiche Hamas-Kämpfer um und war an der Rettung von Zivilisten beteiligt. Später sagte er gegenüber israelischen Medien, dass die «Szenen sehr schlimm waren». Er betonte weiter: «Aber wir sahen, dass wir eine Hauptaufgabe hatten: die verbleibenden Bewohner zu retten und so viele Terroristen wie möglich zu töten. Wir gingen von Haus zu Haus und schalteten die Terroristen aus.»
Im Laufe des Krieges wurde Chabaka nach Gaza geschickt. Dort sollte er mit seinem Panzer eine Gruppe Elite-Soldaten evakuieren. Diese Mission überlebte er nicht. Der Soldat hinterlässt einen zwei Jahre alten Sohn und seine Frau. Gegenüber «Bild» erzählen die Angehörigen von ihrer Trauer.
«Er fuhr ins Kibbuz Be'eri mit seinem Panzer rein. Er tötete viele, viele Terroristen. Sein Panzer gab den Menschen dort Hoffnung. Jene, die seine Ketten hörten, beruhigten sich, denn sie wussten: Die Armee ist da. Er ist ein Held», sagt Vater Imad (60) zur Zeitung. Mutter Marwaba sagt ebenso, sie sei stolz auf ihren Sohn. Gleichzeitig sorgt sie sich um ihren Enkel: «Er hat einen zwei Jahre alten Sohn und der fragt die ganze Zeit nach ihm. Was soll ich ihm sagen?»
Chabaka kommt aus der Stadt Yanih-Yat. Dort leben Tausende von Drusen. Auch er selbst gehörte der Religion an, welche aus dem Islam und philosophischen Lehren entstand. Bei der Beerdigung Chabakas sprachen unter anderem zwei Rabbiner. Einer von ihnen sagte: «Die Brüderschaft zwischen Juden und Drusen sollte ein Vorbild für die ganze Menschheit sein.» (mrs)