Im Streit mit der CSU erhält Kanzlerin Angela Merkel unerwartete Schützenhilfe. Ausgerechnet ihre Feinde von der SPD helfen ihr.

Der (noch) geschäftsführende Aussenminister und Ex-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel wird nicht der nächsten Bundesregierung angehören. Sein Nachfolger soll laut einer geheimen Liste bereits feststehen.

Bonn – Vier Monate nach der Bundestagswahl hat die SPD am Sonntag den Weg zu Koalitionsverhandlungen mit der Union freigemacht. Nach konfrontativer und emotionaler Debatte stimmten auf dem Parteitag in Bonn 56,4 Prozent von 642 Delegierten und Vorstandsmitgliedern dafür.

Die deutschen Sozialdemokraten wollen mit den christlichen Parteien über eine Neuauflage der Grossen Koalition verhandeln. Der Weg dorthin ist weit – und schwierig.

Noch immer laufen die Gespräche über eine mögliche Regierungsbildung in Deutschland. Währenddessen plant SPD-Vorsitzender Martin Schulz ein neues Europa.

Die deutsche SPD befindet sich in einer Sinnkrise. Soll sie in die grosse Koalition mit Angela Merkels CDU/CSU oder riskiert sie Neuwahlen? Während der Parteivorsitzende Martin Schulz nur eine Richtung kennt, nimmt der Druck von Innen und Aussen stetig zu. Nun hat die Partei erstmals erklärt, für Gespräche zur Verfügung zu stehen.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen zum wichtigsten Mann im Land avanciert: Nur er kann jetzt noch Neuwahlen und damit Instabilität verhindern. Wer ist dieser Mann, der lange im Schatten der anderen stand?

SPD-Chef Martin Schulz will nach der Wahlschlappe seine Partei reformieren. Sie soll fürs digitale Zeitalter fit gemacht werden, Selbstständige vertreten und sich der inneren und äusseren sowie der sozialen Sicherheit zuwenden.

Martin Schulz will trotz des kürzlich erlittenen Wahldebakels SPD-Parteichef bleiben. Unabhängig davon, wie die Landtagswahl in Niedersachen ausfällt, will er im Dezember erneut kandidieren.

Die Deutschen wählen am 24. September einen neuen Bundestag. Anschliessend wird der Kanzler gewählt. Es treten an: die besonnene Angela Merkel gegen den wirbligen Martin Schulz.