Goslar – Der deutsche Aussenminister Sigmar Gabriel und sein türkischer Amtskollege Mevlüt Cavusoglu haben ihren Willen zu einer Verbesserung des Verhältnisses beider Länder bekräftigt.

Istanbul – Nach 100 Tagen Untersuchungshaft in der Türkei hat am Mittwoch in Istanbul der Prozess gegen elf Aktivisten begonnen. Ihnen wird «Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation» beziehungsweise «Unterstützung von bewaffneten Terrororganisationen» vorgeworfen.

Die US-Botschaft hat die Visa-Vergabe an Türken vorläufig gestoppt. Es ist eine Reaktion auf die Festnahme eines Mitarbeiters der amerikanischen Botschaft. Die Türkei hat kurze Zeit später nachgedoppelt und vergibt nun keine Visa mehr an Amerikaner.

Istanbul – Im Zusammenhang mit dem Putschversuch vom vergangenen Jahr in der Türkei sitzen nach Angaben des Ministerpräsidenten etwa 54'400 Menschen in Untersuchungshaft. Fast 5000 Prozesse seien eröffnet worden.

Paris – Nach rund 50 Tagen in türkischer Haft ist der französische Journalist Loup Bureau freikommen. Der 27-Jährige sei am Freitagnachmittag aus dem Gefängnis entlassen worden, teilte der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian mit.

Konya – Eine Delegation des deutschen Bundestags ist am Freitag auf dem türkischen Luftwaffenstützpunkt Konya eingetroffen, um die dort stationierten Bundeswehrsoldaten zu besuchen. Die sieben Parlamentarier landeten am Mittag auf dem Militärflughafen.

Jetzt geht das miese Spiel von Erdogan, das bisher vor allem in Deutschland für Ärger sorgte, auch in der Schweiz los. Der türkische Präsident schickt seine Vertrauten auf Propagandatour. Soll man den Auftritt des Aussenministers Mevlüt Cavusoglu in Opfikon unterbinden? Nein – ein Verbot wäre gefährlicher als die möglichen Protest-Demos.

Der Ton zwischen Berlin und Ankara wird immer schärfer. Der türkische Präsident hat die Absage von Wahlkampf-Veranstaltungen in Deutschland heute mit Nazi-Methoden verglichen.

Istanbul – Gegenüber Deutschland hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Ton verschärft: In einer Rede in Istanbul warf er dem inhaftierten «Welt»-Journalisten Deniz Yücel Spionage für Deutschland vor. Dessen Behörden beschuldigte er der Terrorismus-Unterstützung.

Berlin – Nach der Inhaftierung des Korrespondenten der «Welt», Deniz Yücel, in der Türkei haben deutsche Politiker parteiübergreifend scharfe Konsequenzen für Ankara gefordert. Darunter war auch die Forderung nach Einreiseverboten für Erdogan und andere türkische Politiker.