Mariani 1 – so heisst ein unscheinbares Gebäude in Cupertino am alten Sitz von Apple. Es ist so geheim, dass er intern als «Black Ops»-Einrichtung gilt und nur wenige Mitarbeitende Zutritt haben.
Hier wird an künftigen Produkten getüftelt. Vieles davon verlässt das Gebäude niemals. Genau hier wurde von den Apple-Ingenieuren auch die Vision Pro erdacht. CEO Tim Cook erinnert sich im US-Magazin «Vanity Fair» an seinen ersten Kontakt mit dem Prototyp.
Monster mit Supercomputer
Er erinnert sich an eine monströse Apparatur, die um sein Gesicht gelegt wird. Es ist eine riesige Kiste mit einem halben Dutzend Displays und Kameras, die wie Fühler herausragen. «Es war nicht mobil, beim besten Willen nicht», wird Cook zitiert. Dazu surren laute Ventilatoren um seine Ohren, ein Netz aus Kabeln führt zum Supercomputer im Nebenraum.
Dann ist Cook auf dem Mond – virtuell, aber gleichzeitig in dem geheimen Labor auf dem Apple Campus. «Er weiss, dass diese Apparatur, die jetzt in dem Moment um seinen Kopf gewickelt ist, alles verändern wird. Er weiss, dass er dieses Ding zur nächsten Produktkategorie machen muss», heisst es im Artikel.
«Wusste, wir schaffen es»
Was Cook zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Wie man aus diesem Monsterapparat mit Lüftern, Bildschirmen und einem Supercomputer ein Headset bauen soll, das nur etwas schwerer ist als eine Schachtel Spaghetti.
Doch die Ingenieure haben es geschafft: Die Vision Pro schrumpfte von einem Supercomputer zu einem Headset, es gibt kein lautes Surren mehr und auch kein Netz mehr an Kabeln. «Ich wusste schon seit Jahren, dass es klappen wird. Ich wusste nicht wann, aber ich wusste, dass wir hier ankommen werden», erzählt Cook dem Magazin.
Jetzt muss Apple nur noch die Kundschaft überzeugen, dass sie auch so ein Gerät benötigen. Vorerst wird die Vision Pro nur in den USA verkauft – und das zu einem Preis von mindestens 3499 Dollar.