Erkennt KI bald, was wir denken?
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Forschung von Meta:Erkennt KI bald, was wir denken?

Meta entwickelt KI-Helm
Sieht aus wie eine Trockenhaube, liest aber Gedanken

Eine halbe Tonne wiegt er, rund zwei Millionen Dollar kostet er, und bewegen darf man sich nicht: Meta-Forscher haben eine Apparatur entwickelt, die Gedanken in Text übersetzen kann.
Publiziert: 17.02.2025 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2025 um 22:45 Uhr
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Das Team um Jean-Rémi King vom Meta AI Labor in Paris hat einen Durchbruch bei Gehirn-Computer-Schnittstellen erzielt.
Foto: META

Auf einen Blick

  • Meta-Forscher entschlüsseln Gedanken beim Tippen mittels KI und Hirnscanner
  • Technologie könnte Menschen mit Kommunikationsproblemen helfen
  • 35 Probanden verbrachten je 20 Stunden im Scanner für die Studie
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Der Gedanke wird zum Wort – noch bevor die Finger die Tastatur berühren. Was nach Science-Fiction klingt, ist Realität: Forscher lesen aus der Hirnaktivität, was Menschen tippen wollen. Noch braucht es dafür einen sperrigen Scanner. Doch eines Tages könnte die Technologie Menschen helfen, die nicht mehr sprechen können.

Das Team um Jean-Rémi King vom Meta AI Labor in Paris hat einen Durchbruch bei Gehirn-Computer-Schnittstellen erzielt. Ihr System Brain2Qwerty entschlüsselt Sätze mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) direkt aus der Hirnaktivität, während Menschen tippen. 35 Probanden verbrachten dafür jeweils 20 Stunden im Scanner. Sie tippten Sätze wie «el procesador ejecuta la instrucción» (der Prozessor führt die Anweisung aus), während Brain2Qwerty ihre Hirnaktivität analysierte.

Millionen teurer «KI-Hut»

Bis zur praktischen Anwendung ist es jedoch noch ein weiter Weg. Der eingesetzte Magnetenzephalographie-Scanner (MEG) wiegt eine halbe Tonne, kostet rund zwei Millionen Dollar und funktioniert nur in einem speziell abgeschirmten Raum. «Sobald sich der Kopf bewegt, ist das Signal weg», erklärt King gegenüber der Website technologyreview.com.

Die Technologie könnte künftig Menschen helfen, die durch Hirnverletzungen oder Krankheiten ihre Kommunikationsfähigkeit verloren haben. Während Meta auf den nicht-invasiven Ansatz setzt, verfolgen andere Unternehmen alternative Wege. Neuralink von Elon Musk implantiert Chips direkt ins Gehirn und hat im Januar 2024 die ersten Menschen damit ausgestattet. Das Start-up Synchron wählt einen anderen Ansatz: Es führt Elektroden über die Blutgefässe ins Gehirn, ohne den Schädel zu öffnen.

Die Grundlage für KI

Für King und sein Team steht die Grundlagenforschung im Vordergrund: Wie verarbeitet das Gehirn Sprache? Ihre Studien zeigen, dass dies in mehreren Stufen geschieht – vom ersten Gedanken über Wörter und Silben bis zu einzelnen Buchstaben. Ziel ist es, die Sprachverarbeitung im Gehirn besser zu verstehen und diese Erkenntnisse für die KI-Entwicklung zu nutzen. Denn Sprache, sagt King, sei das Fundament der KI geworden.

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