Mehrere Polizeibehörden in den USA haben in den letzten Tagen vor der neuen iPhone-Funktion Namedrop gewarnt. Mit dem praktischen Feature lassen sich Kontaktdaten zwischen zwei iPhones teilen, wenn diese aneinander gehalten werden.
Die Funktion ermögliche es, Stalkern an Kontaktdaten zu kommen, heisst es in den Warnungen, die auf Facebook verbreitet wurden. Man solle deshalb sofort die Funktion deaktivieren, vor allem bei den iPhones von Kindern, so der Wortlaut.
Viele Sicherheitsvorkehrungen
Doch ist Namedrop so gefährlich, wie es hier von den Polizeibehörden dargestellt wird? Nein. Was zwar stimmt ist, dass die Funktion standardmässig aktiviert ist, wenn man auf das Betriebssystem iOS 17 aktualisiert hat. Dass Namedrop aber einfach die eigenen Kontaktdaten an alle Leute mit einem iPhone in der Nähe weitergibt, stimmt nicht.
Damit Namedrop aktiv wird, müssen sich die beiden iPhones praktisch berühren, und zwar an der Oberseite der Geräte. Das allein sollte die Ängste der meisten vernünftigen Nutzerinnen und Nutzer bereits zerstreuen.
Es gibt zudem weitere Sicherheitsvorkehrungen, die ein unerlaubtes Teilen der Kontaktdaten unwahrscheinlich machen. Ist eine Verbindung zwischen den beiden iPhones hergestellt, vibrieren sie. Ausserdem muss man das Teilen per Knopfdruck explizit erlauben – und das iPhone muss auch noch dafür entsperrt sein.
Reine Panikmache
Ursprung des ganzen Aufruhrs scheint ein virales Tiktok-Video gewesen zu sein, dem die Polizisten unter anderem aus den Bundesstaaten Illionis, Pennsylvania, Alabama und Wisconsin auf den Leim gegangen sind. Nach den Warnungen der Polizei landete das Thema im Lokalfernsehen, wo ein «Experte» behauptete, dass die iPhone-Funktion von Pädophilen missbraucht wird. Reine Panikmache.
Der Polizei sollte man in diesem Fall also keine Beachtung schenken. «Namedrop ist für Kinder absolut sicher», schreibt auch macworld.com. Wer die Funktion dennoch ausschalten will, findet den Knopf unter Einstellungen > Allgemein > Airdrop > Geräte aneinanderhalten.