Bizarres Urteil in Moskau
Google soll in Russland astronomische Geldstrafe zahlen

Ein Moskauer Gericht verhängt eine absurde Geldstrafe gegen Google, die alle Vorstellungen sprengt. Der Streit begann 2020, als Google in Russland Kanäle auf Youtube sperrte.
Publiziert: 30.10.2024 um 11:35 Uhr
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Google wurde in Moskau zu einer absurd hohen Strafe verurteilt. Es geht um die Sperrung auf Youtube, so das Gericht.
Foto: Anadolu via Getty Images

2'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000'000 Rubel. Ein Moskauer Gericht hat Google zu dieser absurd hohen Geldstrafe verurteilt – eine Summe, die grösser ist als alles Geld, das auf der Welt existiert. Denn das globale Bruttoinlandsprodukt beträgt rund 100 Billionen Dollar, und selbst das Tausendfache davon wäre noch deutlich weniger als die verhängte Strafe. Dabei entspricht 100 Rubel rund einem US-Dollar. 

Wie kam es zu dieser bizarren Summe? Der Streit begann 2020, als Google den ultranationalistischen Kanal Zargrad auf seiner Videoplattform Youtube sperrte, nachdem dessen Eigentümer mit US-Sanktionen belegt wurden. Nach Russlands Invasion in der Ukraine 2022 blockierte Google weitere Kanäle, darunter den zum russischen Verteidigungsministerium gehörenden Sender Zvezda.

So kam es zur Geldstrafe

«Das Gericht wies Google an, die Kanäle wiederherzustellen», sagt der Anwalt Ivan Morozow der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Es verhängte dabei eine tägliche Strafe von 100'000 Rubel (etwa 1000 Dollar), die sich wöchentlich verdoppelte. Diese eskalierende Berechnung führte zu der astronomischen Summe. Die Höhe der Gesamtstrafe ist nicht begrenzt. Um die Dimension zu verdeutlichen: Die Tech-Plattform gizmodo.com rechnet aus, dass es noch vier Jahre dauert, bis Google ein Googol bezahlen muss, so die Bezeichnung für eine 1 mit 100 Nullen.

Im Mai 2022 wurden die Konten von Google in Russland beschlagnahmt. Einmal abgesehen davon scheint der IT-Gigant von der Strafe unbeeindruckt, wie es im Bericht zu den jüngsten Zahlen heisst. Darin bezieht sich das Unternehmen zwar auch auf die «laufenden Rechtsangelegenheiten im Zusammenhang mit Russland». Schreibt jedoch dazu: «Wir glauben nicht, dass diese einen wesentlichen negativen Effekt haben werden.»

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