Auf einen Blick
- Ein neues Emoji zeigt ein Gesicht mit Augenringen
- Eingereicht wurde es von einer übernächtigten Mutter
- Das Emoji erzielte Platz 1 bei den World Emoji Awards
Schlaffe Gesichter, rote Augen, hängende Münder, tiefschwarze Tränensäcke: So sehen manche Menschen aus, wenn sie am Montagmorgen im Zug sitzen, ein Baby versorgen, zwei Nächte durchgefeiert haben, im Schichtdienst arbeiten, für Prüfungen büffeln, oder Bürogummis, die nur sagen: «Mein Workload ist gerade etwas hoch!». Für sie alle gibt es bald das perfekte Emoji. Das gelbe Gesicht mit Augenringen. Bald wird es auf allen Smartphones dieser Welt zu finden sein.
Die Idee stammt von einer überarbeiteten Mutter aus Australien. Als Erin Collett wegen ihrer sechs Monate alten Tochter unter Schlafentzug litt, wollte sie sich mit einer Freundin austauschen. Doch sie fand kein Emoji, das ausdrückte, wie sie sich fühlte: niedergeschlagen, lustlos und ein wenig desillusioniert.
Emojis: Gigantische Auswahl
Ihre Suche führte Collett zum Unicode-Konsortium. Denn die gemeinnützige Organisation mit Sitz in den USA entscheidet darüber, welche Emojis als Nächstes kommen. 2018 reichte die Mutter den Antrag für «ihr» Emoji ein. Jetzt wurde er genehmigt. In den kommenden Monaten müssen Hersteller wie Apple, Samsung, Google, Microsoft und Co. das Gesicht mit den Augenringen für ihre Systeme umsetzen.
Mit dem Emoji hat die Australierin einen Nerv getroffen. Das kleine Piktogramm hat das Potenzial zum grossen Durchbruch. Bei den World Emoji Awards im Juli erhielt das Gesicht satte 62,4 Prozent aller Stimmen. Bei der Abstimmung ging es um das Emoji, das von Nutzerinnen und Nutzern am meisten erwartet wird. Auf Platz zwei landete ein violettfarbener Farbspritzer mit 9,3 Prozent aller Stimmen.
Weitere Emojis, die zusammen mit dem müden Gesicht auf die Handys kommen, sind eine Schaufel, Randen, eine Harfe, ein Baum ohne Blätter und die Flagge der Insel Sark im Ärmelkanal. Inzwischen gibt es schon 3790 verschiedene Emojis.