«Für uns war klar, dass es ein Fake-Anruf ist»
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27 Personen verhaftet
Kriminelle Gang terrorisierte Europa mit Schockanrufen

Kriminelles Netzwerk zerschlagen: Polizisten haben 24 Personen verhaftet, die mit Schockanrufen Geld erpressten – auch in der Schweiz.
Publiziert: 20.12.2023 um 11:27 Uhr
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Bei Schockanrufen werden Opfer etwa Meldungen über einen fiktiven Unfall überrumpelt und so zur Zahlung von Geld überredet.
Foto: Getty Images
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Tobias BolzernRedaktor Digital

In flagranti ertappt und festgenommen! In einer koordinierten Aktion haben Strafverfolgungsbehörden aus fünf Ländern ein kriminelles Netzwerk zerschlagen. 1000 Beamte und Spezialeinheiten führten zwischen dem 27. November und dem 8. Dezember die Operation durch. Dabei wurden 27 Personen festgenommen. Beweismaterial und grosse Geldbeträge, Schmuck und andere Wertgegenstände wurden sichergestellt.

Die Personen werden verdächtigt, Teil eines kriminellen Netzwerks zu sein, das in Europa Schockanrufe tätigt, um Geld zu erpressen. Beteiligt an der Operation waren unter anderem das deutsche Bundeskriminalamt und ihren Kollegen in Polen, Österreich, der Schweiz und Luxemburg. Europol koordinierte die Aktion.

Infos aus Todesanzeigen

Laut Europol wurden 74 Schockanrufe unterbunden, wodurch verhindert wurde, dass rund fünf Millionen Euro in die Taschen der Kriminellen flossen. Der Betrug lief immer nach dem gleichen Muster ab. 

Die Verdächtigen riefen ihre Opfer an und gaben sich als Polizeibeamte, Vertreter der Staatsanwaltschaft oder als Familienangehörige aus. Sie behaupteten, ein Familienmitglied sei in einen Autounfall verwickelt gewesen und das Opfer müsse eine Kaution für dessen Freilassung hinterlegen, erklärt Europol.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Verdächtigen auch Informationen aus Todesanzeigen in Zeitungen für ihre Betrügereien nutzten. Aus den Todesanzeigen erfuhren sie die Namen der Kinder des Verstorbenen, die sie dann nutzten, um die Hinterbliebenen zu kontaktieren. Sie gaben sich als Familienangehörige aus, um dem betrügerischen Anruf mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Die Forderungen beliefen sich in diesen Fällen in der Regel auf über 100'000 Euro. 

So sollte man vorgehen

Laut Europol gibt es aber einfache Vorsichtsmassnahmen, um zu vermeiden, dass man Opfer eines solchen Betrugs wird. So sollte man vorgehen:

  • Vermeide es, Dritten zu viele persönliche Details über dich mitzuteilen.
  • Frage nach deren Telefonnummer und überprüfe diese.
  • Versuche, dein vermeintlich betroffenes Familienmitglied telefonisch zu erreichen.
  • Lege im Zweifelsfall auf.
  • Wenn du einen solchen Anruf erhalten hast, kontaktiere die Polizei und gehe auf keinen Fall auf die Forderung der Anrufer ein.
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