Zockt Interdiscount mit Billigprodukten ab?
«Genau aus diesem Grund kaufen so viele bei Temu und Co. ein»

Ein Kunde zahlte bei Interdiscount fast 30 Franken für einen Artikel, der bei Aliexpress nur 5.36 Franken kostet. Das Produkt scheint aber aus dem gleichen Lager zu kommen. Ist das fair? Die Community ist gespalten.
Publiziert: 20.12.2024 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.12.2024 um 14:04 Uhr
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Coop-Tochter Interdiscount hat schweizweit etwa 170 Filialen, aber auch einen Onlineshop.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Interdiscount verkauft chinesische Produkte zu höheren Preisen als Aliexpress
  • Kunden diskutieren über Preisunterschiede und Einkäufe bei chinesischen Online-Shops
  • Ein Ultraschallreiniger kostete bei Interdiscount 29.95 Franken, bei Aliexpress nur 5.36 Franken
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Die Coop-Tochter Interdiscount bietet einen Teil ihres Sortiments via Dropshipping an. So erreichte Leser Stephan Pfister* (28) vor kurzem auch ein Päckli aus China. Die Ware bestellte er bei Interdiscount für 29.95 Franken. Bei der chinesischen Onlineplattform Aliexpress hätte der bestellte Ultraschallreiniger allerdings nur 5.36 Franken gekostet. Die Lieferzeit war die gleiche.

Zockt Interdiscount mit hohen Margen die Kunden ab? Darüber wird in der Kommentarspalte stark diskutiert.

Das meint die Community

Leser Roger Scheiber wundert sich nicht, dass viele immer mehr bei Temu und Co. einkaufen. «Warum den überteuerten Zwischenhändler bezahlen, wenn man es direkt aus China bekommen kann?», fragt er in die Runde. Dem kann Eric Lang nur zustimmen. «Super, dann habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich in Zukunft nicht mehr das X-fache beim Schweizer Händler bezahle», kommentiert er.

Auch Jasmin Meier wundert sich nicht über die vielen Einkäufe in China. «Genau aus diesem Grund kaufen so viele bei Temu und Co. ein. Wieso sollen wir so viel mehr bezahlen, obwohl es das gleiche Produkt ist?», fragt sie in die Runde. Ob es schlussendlich Private bestellen oder Interdiscount, mache für sie keinen Unterschied.

Und genau das unterstreicht auch Lukas Zimmermann. «Seid doch nicht so naiv! Ein Grossteil der Waren kommt aus China. Schon lange bevor es Temu und Aliexpress gab», kommentiert er.

Damit hat Mark Richard allerdings ein grosses Problem. «Kauft doch einfach ordentliche Ware, und das beim lokalen Anbieter. Dann die Ware brauchen, bis sie nicht mehr geht», meint der Leser. Das sei noch immer am nachhaltigsten.

Und auch Brigitte Rüegg scheint ein grosses Problem mit den Günstig-Onlineshops zu haben. «Wir im reichen Europa ersticken immer mehr am Müll von Chinas billigster Massenproduktion, die ohne Umwelt- und Arbeiterschutz hergestellt wird.» Für sie ist klar, zwei Drittel vom Zeug, das wir besitzen und kaufen, wäre nicht notwendig.

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