Wer sein Velo mit den SBB von A nach B chauffieren will, kann das eigentlich ganz einfach tun. Alles, was es dafür braucht, ist ein Billett, eine Tageskarte fürs Velo und dessen Reservationsbestätigung. Mittlerweile gibt es für die Zweiräder gar ganze Abteile, in denen sie untergebracht werden können. Klingt zwar alles gut, funktionieren tuts aber nicht immer.
Denn: Wie die SBB gegenüber Blick bestätigen, ist es möglich, dass man trotz Reservation keinen Platz für das Zweirad findet. Grundsätzlich hat man zwar Anrecht, im reservierten Zug mitzufahren. Aber: «Es kann aus betrieblichen Gründen vorkommen, dass bei einem Zug kurzfristig Wagen oder ein ganzer Zugteil nicht mitgeführt werden», sagt eine Sprecherin.
Enttäuschte Velofahrer
Schlecht finden das nicht nur die Velofahrerinnen und Velofahrer, sondern auch die Blick-Community. So kommentiert Leser Arno Hasler: «Mit gültigem Ticket und gültiger Reservation habe ich doch ein Anrecht, mitzureisen. Sonst nenne ich es Betrug von den SBB, wenn ich eine angebotene Leistung zahle und dann diese Leistung nicht bekomme.» Auch Leser Markus A. Flury ist von den Reservationen leicht genervt. «Früher gab es bei den Zügen einfach einen Güterwagen, wo man sein Fahrrad aufhängen und dann bequem im Zug mitfahren konnte», kommentiert er.
Aber nicht alle Leserinnen und Leser sehen die Schuld bei den SBB. Manche finden es grundsätzlich keine gute Idee, Velos mit dem Zug zu transportieren. «Die primäre Aufgabe der SBB sollte in erster Linie den Passagieren zukommen und deren Beförderung garantieren», kommentiert Leser Adelbert Pfister-Braida. Weiter schreibt er: «Velofahrern muss eigentlich nur die Position der Geduldeten zugewendet werden.»
Und auch Leser Hendric Wyss nimmt die Schweizerische Bundesbahnen in Schutz. «Velos sind zum Fahren da und nicht zum mit dem Zug Transportieren. Mittlerweile nerven die Drahtesel nicht nur auf der Strasse, sondern auch in Zug und Bus», schreibt er. Dem doppelt Andreas Bollner gleich nach: «Entweder man fährt Velo oder Bahn.»