Ostschweizer wollen harte Linie gegen Einkaufstouristen – so reagiert die Community
«Den Ostschweizer Regierungen sind die Schweizer egal!»

Die Diskussion um Einkaufstourismus erhitzt die Gemüter: Während der Bund die Zollfreigrenze auf 150 Franken senkt, fordert die Ostschweiz noch strengere Massnahmen. Die Blick-Community zeigt wenig Verständnis und kritisiert scharf.
Publiziert: 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 11:03 Uhr
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Der Einkaufstourismus in Deutschland belastet den Schweizer Detailhandel, insbesondere in den Grenzregionen der Ostschweiz.
Foto: Keystone
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Seit Jahren sorgt der Einkaufstourismus für Spannungen zwischen Grenzregionen und Bundespolitik. Ab Januar 2025 wird die Zollfreigrenze für Einkäufe im Ausland von 300 auf 150 Franken reduziert. In der Ostschweiz, wo das Thema besonders brisant ist, sind viele dennoch nicht zufrieden. Politiker aus St. Gallen und Thurgau fordern eine vollständige Abschaffung der Wertfreigrenze – eine Idee, die in der Blick-Community für Empörung sorgt.

«Die Schweiz besteht nicht nur aus der Ostschweiz!»

Viele Leserinnen und Leser werfen den Ostschweizer Politikern vor, zu einseitig zu denken. Erich Muri schreibt: «Die Schweiz besteht nicht nur aus den Grenzregionen und der Ostschweiz. Nicht alle können jederzeit im Ausland einkaufen.» Gleichzeitig sieht er die Verantwortung aber auch bei den Schweizer Detailhändlern: «Mit ihren viel zu hohen Preisen vergraulen sie die Kundschaft. Mit angemessen günstigeren Preisen wird es auch hierzulande wieder attraktiver, einzukaufen.»

Ähnlich argumentiert Yves Guttier: «Geht es noch? Will die Ostschweiz eine Planwirtschaft einführen? Es steht allen frei, einzukaufen, wo sie wollen, ohne dafür bestraft zu werden.» Auch Daniel Keller ist fassungslos: «Den Ostschweizer Regierungen sind die Schweizer egal. Hauptsache, sie können ihre überteuerten Produkte weiter verkaufen. Wenn sie könnten, würden sie den Grenzübertritt zum Einkaufen generell verbieten.»

Rémy Haller bringt seine Wut deutlich zum Ausdruck: «Alle Schweizer sollen sich nun in der Schweiz abzocken lassen. Macht doch die Grenze für Schweizer gleich ganz zu. Unglaublich, sowas nennt sich Demokratie.»

«Statt zu lamentieren, sorgt für faire Preise!»

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Preispolitik in der Schweiz. Viele Leser fordern, dass der Detailhandel selbst die Preise senken sollte, um wettbewerbsfähiger zu werden. Jasmin Heeb meint: «Statt zu lamentieren und zu drohen, würden sie gescheiter mal dafür sorgen, dass wir Schweizer für dasselbe Produkt nicht das Doppelte bezahlen müssen.»

Mischa Hostettler ergänzt: «Wie wäre es, wenn der Detailhandel die Preise senkt? Die Inflation ist längst vorbei! Trotzdem werden die Preise künstlich hochgehalten.» Für Michael Heldner ist klar: «Der Staat sollte lieber etwas gegen die Hochpreisinsel Schweiz machen. Selbst der zahnlose Preisüberwacher kam oft zum Schluss, dass die Preise hierzulande nicht mit der Kaufkraft oder den höheren Kosten gerechtfertigt werden können.»

Nicht alle sind jedoch gegen eine Senkung der Zollfreigrenze. Constantin Katsoulis argumentiert: «Ich verstehe den Aufschrei nicht. Das, was im Moment geschieht, nennt man freie Marktwirtschaft. Der Schweizer Markt muss sich anpassen – jedoch auch in den Löhnen.»

Josef Gmür ergänzt: «Die Schweizer Politiker wollen die abzockenden Schweizer Einkaufsläden schützen. Aber warum schützen die Schweizer Politiker ihre Bevölkerung nicht vor überteuerten Preisen in eben diesen Läden?»

«Ich finde das nicht fair»
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